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© Gabriele Stoetzer
Gabriele Stötzer, Veitstanz/Feixtanz (Filmstill), 1988
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© Ulrike Rosenbach
Ulrike Rosenbach, Art is a criminal Action, 1972/1996
Schon seit den 1970ern beziehen Sanja Iveković, Ulrike Rosenbach und Gabriele Stötzer radikale künstlerische Positionen. Unabhängig voneinander entwickelten sie in sehr verschiedenen politischen Kontexten ihrer Herkunftsstaaten eine Bildsprache, die gängige Geschlechterrollen und die damit verbundenen kulturellen Normen kritisiert. Ausgewählte Werke spiegeln diesen komplexen Kontext nun exemplarisch wider. Dazu gehören Videos von Ulrike Rosenbach (geb. 1943), mit denen sie eine Kunstform etablierte, die um 1970 noch ganz am Anfang stand. Neben mehreren dieser frühen Filme sind auch Installationen und Fotos zu sehen, darunter „Art is a criminal action“, in dem sie sich neben Elvis Presley inszeniert, wie dieser mit einer Pistole in der Hand.
Auch Gabriele Stötzer (geb. 1953) war eine Videopionierin, jedoch unter dramatisch anderen Voraussetzungen. Exmatrikuliert von der Hochschule Erfurt, wurde sie nach dem Protest gegen die 1976 erfolgte Ausbürgerung Wolf Biermanns zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und anschließend für drei Jahre in eine Schuhfabrik geschickt. Ihre außergewöhnlich vielfältige künstlerische Tätigkeit, mit der Stötzer nach ihrer Haft im Untergrund begann, war sicher ein Weg zur Emanzipation vom Druck des Regimes. Radikalität, Experiment, Poesie und Mut beschreiben einige der Merkmale ihrer Arbeiten, bei denen sie oft mit anderen Frauen kooperierte.
Unsichtbares sichtbar machen, Geschichte in die Gegenwart transformieren, Bilder und anderen medialen Output feministisch-emanzipatorisch reformulieren, das sind nur einige der Aspekte der Kunst von Sanja Iveković (geb. 1949). Ihr Foto „Perlen der Revolution“ ist ein Beispiel dafür. Die kroatische Künstlerin nutzt ein Werbefoto, in dem sie selbst zum Model wird und das Bild zweier Partisaninnen einfügt. Damit holt sie die beiden Kämpferinnen aus der Vergessenheit und macht so, wie in anderen Arbeiten, weibliche Geschichte sichtbar.
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6, 39104 Magdeburg
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