Phillip Toledano
Superman oder Supermodel wäre man vielleicht selbst gern einmal. Hinter diesen Wünschen stehen Fantasien und oft auch Ideale. Ist das eine nur Traum, kann sich das andere durchaus erfüllen. Doch was ist, wenn der Körper selbst zur Projektionsfläche wird? Dann ist der Weg zu Botox, Silikon oder anderen Mitteln nicht weit. Der britische Fotokünstler Phillip Toledano hat in seiner Serie „A New Kind of Beauty“ solche Menschen porträtiert.
Ihr Anblick irritiert oder verstört, weckt aber auch die Neugier. Es ist keine ‚natürliche‘ Schönheit, die er uns zeigt, vielmehr eine medizintechnisch erzeugte. Die Gründe für diese Transformation des Äußeren mögen unterschiedlich sein. Es können Ideale sein, denen man sich annähern möchte, oder die Sehnsucht nach unvergänglicher Jugend, nach der Überwindung von gesellschaftlichen Konventionen und anderes mehr. Aber das verraten die Fotografien nicht. Die Porträts bergen damit auch ein Geheimnis. Toledano stellt Steve, Dina oder Monique mit seinen Aufnahmen nicht bloß. Er hat vielmehr das Sujet des klassischen Porträts gewählt, wie man es aus vergangenen Jahrhunderten kennt. Vor dem undurchdringlich schwarzen Hintergrund erscheinen die Abgebildeten gleich Statuen, die eine würdevolle Präsenz zur Schau stellen. Die zweite Fotoserie ist Toledanos Vater gewidmet. Nach dem Tod seiner Mutter begann er 2006, seinen dementen Vater zu pflegen. Um ihn und die letzte gemeinsame Zeit in Erinnerung zu behalten, hielt er den Alltag fotografisch fest. Die zwischen 2006 und 2009 entstandene Bildserie „Days With My Father“ zeigt intime Momente seines Vaters und ist ein heiter-melancholisches Tagebuch der letzten Jahre eines Lebens.
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6, 39104 Magdeburg
Bitte aktivieren Sie JavaScript.
Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So und feiertags10-18 Uhr, Mo und am 24.12., 25.12., 31.12. geschlossen, an den übrigen Feiertagen 10-18 Uhr