© Patricia Kranz/MDR
Die Metamorphose der Plastiktüte
Etwa dreiviertel des Mülls, der in gigantischen Mengen in den Weltmeeren schwimmt, besteht aus Plastik. Kein Wunder also, dass das Image des Materials in den letzten Jahren immer schlechter wurde. Die Künstlerin Patricia Kranz arbeitet seit 2008 mit Plastiktüten und artikuliert die Ambivalenz gegenüber ihrem Rohmaterial nicht ökologisch, sondern ästhetisch. Dafür transformiert sie den Stoff so, dass seine ursprüngliche Form und Funktion nur noch erahnbar ist. In ihrer Ausstellung „Die Metamorphose der Plastiktüte“ zeigt sie die Ergebnisse ihrer Arbeiten in Form von Fotografien. Besonders die glatten, glänzenden, meist farbstark mit Markennamen bedruckten Kunststofftüten signalisieren mit ihrem Design eine optimistische, affirmative Haltung gegenüber der Konsumkultur. Mittels technischer Verfahren, bei denen die farbigen Kunststofffolien zerschnitten, gewickelt oder geschmolzen werden, transformiert die Künstlerin diese in skulpturale Wand- und Bodenobjekte. Die dreidimensionalen Arbeiten bilden dabei den Ausgangspunkt ihrer Fotografien. Die extreme Nahsicht auf die zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Plastiktüten führt zu vielfältigen und neuartigen Ergebnissen. Ausgehend von Kranz‘ früheren Erfahrungen mit der Malerei, hat sie auf diese Weise einen Weg gefunden, ihre bildhauerischen Arbeiten über das Medium der Fotografie in die Zweidimensionalität zurückzuführen und abstrakte, zuvor noch nie gesehene Bildwelten zu erschließen.
„Die Metamorphose der Plastiktüte“, 21. März bis 12. Mai