© Engelhardt
Martin Gerth, alias Noise, macht ein Haus an der Halberstädter Straße zum Kunstobjekt
Angestrahlt von Schwarzlichtlampen knallt das Treppenhaus bereits in grellen Farben. Die psychedelischen Motive sind von Alküd, die überdimensionalen Quallen unten im Flur hat Tose beigesteuert. Beide haben einen Namen in der Streetart-Szene, ähnlich wie Martin Gerth, der besser unter „Noise“ bekannt ist. Noise gehört mit der Crew RWP zur ersten Graffiti-Generation der Wendezeit. In den letzten Jahren hat er mit seinen Lichtkunst-Projektionen bei großen Musikfestivals von sich reden gemacht. Im letzten Jahr hat er das leerstehende Haus Halberstädter 57 für sich entdeckt. Bevor es im Frühjahr 2025 abgerissen wird, um ein Wohnungsbauprojekt zu realisieren, hat der Eigentümer-Fond einer Nutzung der Alt-Immobilie zugestimmt. Das mehrstöckige Gebäude will Noise in eine temporäre Galerie verwandeln. Die soll im Juni eröffnet werden und dann ein gutes halbes Jahr für künstlerische Furore sorgen. Die Gestaltung des Hauses hat begonnen, wirklich sichtbar wird es, wenn Anfang Mai die Fassade durch den Münchner Graffiti-Star Loomit besprüht wird. Drinnen sind genug Räume für konzeptionelle Gestaltungen, dabei geht es Noise um interdisziplinäre Zusammenarbeit, also Bilder, die per Videomapping gezeigt werden, die Verbindung von Street-Art und Lichtkunst. Eine rote Linie führt dann durchs Haus. Und Platz für ein Programm von Musikern, Kulturvereinen und Partymachern ist auch.