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© Käthe Loewenthal
Käthe Loewenthal: Blick nach Kloster
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Käthe Loewenthal: Hiddensee
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Käthe Loewenthal: Porträt ihrer Schwester Agnes
Glühend rot geht die Sonne überm Hiddenseer Strand unter und färbt das Ostseewasser rot. Das Aquarell hat Käthe Loewenthal (1878-1942) in den 1920er Jahren gemalt. Schon 1912 hatte ihre Schwester Susanne ein Fischerhaus in Vitte erworben. Käthe besuchte sie regelmäßig und malte eine Vielzahl von Bildern, die das Meer, die Küste und die Insellandschaft zeigten. Bald gehörte sie auch zum Hiddenseer Künstlerinnenbund.
Genau genommen waren es drei Schwestern – Käthe, Susanne und Agnes – die in einem aufgeschlossenen, modernen jüdischen Elternhaus aufwuchsen und anschließend jeweils eigene Wege in die Kunst suchten, sich selbst ausbildeten in einer Zeit, als Frauen noch nicht Kunst studieren durften. Nun widmet sich eine Ausstellung dem Werk der drei Schwestern. Im Zentrum stehen die Arbeiten von Käthe. Ihr eindrückliches Landschaftswerk ist vorrangig in Pastellen und Aquarellen überliefert. Die Berglandschaften und Meeresbilder zeugen von der intensiven Auseinandersetzung mit den modernen Kunstströmungen ihrer Zeit und deren eigenwilliger Rezeption. Ab 1910 wohnhaft in Stuttgart, feierte sie dort in den 1920er Jahren ihre größten Erfolge. Aber schon ein Jahr nach Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie 1934 mit einem Malverbot belegt. Neben Käthes Werken werden Fotografien ihrer Schwestern Agnes sowie eine Auswahl von Arbeiten Susannes gezeigt.
Alle drei Schwestern erlitten in den Jahren des Nationalsozialismus typische Schicksale jüdischer Deutscher: Käthe wurde 1942 im Konzentrationslager Izbica bei Lublin ermordet, Susanne war 1933 ins griechische Exil gegangen, wählte dort angesichts der Entwicklung den Freitod und Agnes überlebte im Versteck bei Stuttgart.
Forum Gestaltung
Brandenburger Straße 9-10, 39104 Magdeburg
Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen