© Robin Zöffzig
Houseofholbein von Robin Zöffzig
Robin Zöffzig schmeißt eine Party und alle sind eingeladen, im kunterbunten Nebel mitzufeiern. Das Motto: Safe Space. Kein Kink zu wild, kein Fetisch zu viel. Ein Partyrefugium, in dem sich jeder unbedenklich wohlfühlen, der Feierlaune gefahrlos hingeben kann. Zwischen nichtbinärem Teufel und stereotypischen Zimmermädchen trinken wir Safe Space Gin Tonic aus quietschbunten Wasserpistolen, tanzen neben stylishen Atom Punk Girls und einer Puffmutter mit Puffärmeln. Lederjacken brechen die Grenze zwischen Schein und Sein, ein verspiegelter Ohrring tritt aus der Utopie und bröckelt in die Wirklichkeit.
Die Räume, in denen die Feier stattfindet, hat er schon gemalt: altbekannte Fabrikgebäude Leipzigs inszeniert in farbenreichem Graffiti Glow, bieten sich als Ort des Geschehens an. Hier ist die Partygesellschaft sicher, der Hedonismus in Sorglosigkeit konserviert. Zöffzig begeistert dabei mit einem Seiltanz zwischen spielerischer Obszönität und Hyperästhetisierung des Körperbildes, wie wir sie von den sozialen Medien kennengelernt haben. Doch ab und zu irritieren die puppenhaften Menschen mit hervorblitzenden Rasierpickeln, Schambehaarung, Schweißflecken: das unzeitgemäße Bild des Perfektionismus löst sich auf.
In Robin Zöffzigs „Safe Space“ taucht ein unerwarteter Partygast auf: ein bisschen Natürlichkeit. Die irritiert und das ist gut, denn: Eine goldene Regel hat der Künstler für die Sause vorgegeben – alle Partygäste kommen als sie selbst. Wie auch immer das aussehen mag.
Kunstgalerie Fabra Ars
Ulrichplatz 3, 39104 Magdeburg
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Di-Sa 11-18 Uhr