Sandra Then
Einer der Musicalstars bei Rebecca: Patrick Stanke
„Magdeburg hat das größte Open-Air, das es in Deutschland gibt. Wir strahlen mit dieser Dimension, dem Konstrukt, das dahintersteckt, landesweit aus“, schwärmt Regisseur Erik Petersen. Jetzt wird er hier inszenieren. Und zwar Daphne Du Mauriers Thriller „Rebecca“ in der Musicalfassung von Michael Kunze und Sylvester Levay, für die Magdeburg als erstes und einziges Stadttheater die Rechte bekommen hat.
Die Geschichte kennt man dank Hitchcock: Eine einfache Gesellschafterin, nur ICH genannt, lernt in Monte Carlo Witwer Maxim de Winter kennen, heiratet ihn und zieht mit auf den Familienbesitz Maderley. Hier gerät sie in psychische Bedrängnis durch ihre tote Vorgängerin Rebecca.
Die Premiere von „Rebecca“ musste 2020 verschoben werden. Nun endlich kann das Team loslegen. Bühnenbildner Dirk Hofacker, Kostümbildner Kristopher Kempf und Regisseur Petersen haben sich Eindrucksvolles ausgedacht: „Die Magdeburger, die ihre Wasserspiele wegen des Theaters auf dem Domplatz so sehr vermissen, sollen sie dennoch haben.“, sagt Petersen. Er flutet die ganze Bühne, wie, das bleibt noch Geheimnis. Zweiter optischer Clou: laut Stück zündet Mrs. Danvers Manderley an. Erik Petersen verspricht: „Der ganze Domplatz wird brennen.“ Das Motto lautet: Wir müssen groß und Open-Air denken. Dazu gehört auch der Blick auf den Dom. Der gesamte Chor, vierzehn Tänzer, zwölf Statisten agieren auf der Szene. Mit den Solisten bevölkern zeitweise neunzig Menschen die Bühne. In einer Ballszene schwelgt man in prächtigen Kleidern. Sechszehn Kostüme bebildern allein die Geschichte des Aufstiegs der Icherzählerin vom Aschenputtel zum Mitglied der High Society.
Selbstverständlich muss bei solchem Unternehmen die Besetzung höchsten Anforderung genügen. Die drei Solosänger gehören zur Creme de la Creme der Musicalbranche: Patrick Stanke, aus „Les Misérables“ bekannt, Kerstin Ibald, die bereits in der Ur-Inszenierung von „Rebecca“ dabei war und endlich ICH. Sybille Lambrich brillierte in Magdeburg als Zweitbesetzung der Maria in der Westside Story. „Sie ist eines der größten Nachwuchstalente, das wir Deutschland haben“, rühmt Petersen sie.