Die Kammerspiele und das Theater an der Angel inszenieren gemeinsam Dirk Heidickes Produktion "Nachbarn"

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Die Kammerspiele und das Theater an der Angel inszenieren gemeinsam Dirk Heidickes Produktion "Nachbarn"

Stößchen: Michael Günther, Matti Engel, Suse Bard und Ines Lacroix

In der Soziologie bedeutet Nachbarschaft eine Gemeinschaft des Ortes. Der Ort, um gemeinschaftlich zu proben, ist für Su­sanne Bard, Ines Lacroix, Matthias Engel und Michael Günther zur Zeit die Feuerwache. Bard und Günther repräsentieren die Freien Kammerspiele und Lacroix und Engel das Theater an der Angel. Die beiden Theater prägen in ihren Programmen nicht unbedingt identische Kunsttraditionen und doch haben sie vieles gemeinsam, ist diese Gemeinschaftsproduktion von beiden Seiten ein schon lange gehegter Traum.

Der Titel des Abends heißt „Nachbarn“, und das sind die vier auch mehrfach: im künstlerischen Fach, im Popularitätslevel, in der Stadt und im Lebensalter. Bard und Günther haben noch eine dritte Person in den kreativen Zirkel mitgebracht: Dirk Heidicke, Hausautor und Lebensfreund. Vielen Magdeburgern ist Heidicke zumindest ein Begriff aus dem Fan-Beirat des 1. FCM und als Autor der Kultserie „Olvenstedt probiert’s!“. Das Team vervollständigt Oliver Breite als Regisseur, gleichfalls einer, der zum ständigen Personal der Freien Gruppe Kammerspiele zählt.

Das Team setzt auf eine Mischung von Vorgabe und Improvisation, denn Heidicke liefert nicht alle Texte sofort, sprich, er schreibt noch während schon probiert wird. Der Mut zum Experiment und Vertrauen in die eigene Kreativität hat sich für diese Künstler bisher immer ausgezahlt. Man kann diese Arbeitsweise aber auch einen Bonus nennen, den die jeweils anderen ihren neuen direkten Partnern zubilligen: Die sind so gut wie wir! Matthi­as Engel fasst es in ein Statement: Diese Arbeit miteinander ist ein Traum von uns.

Was erwartet die Zuschauer? Neben viel Nachbarschaft vor allem Zukunft. Gespielt wird im Theater an der Angel und die Villa an der Elbe verwandelt sich in eine Seniorenresidenz für Bühnenkünstler mit dem merkwürdigen Namen „Epilog an der Elbe“. Alle vier Akteure geben sich im Stück stark gealtert. Matthias Engel spielt einen ehemaligen Chefdramaturgen und Susanne Bard, seine Frau, eine Schauspielerin a. D., Michael Günther brillierte einst in Opernpartien und seine Gemahlin, Ines Lacroix, soufflierte. Die beiden Paare, so die Handlung, sind auch früher schon Nachbarn gewesen, aber verfeindete, doch ihre Kinder, die Engel, Bard, Lacroix und Günther, wie es im freien Theater nicht anders geht (Wer soll es sonst bezahlen!), gleich selber verkörpern, sind über Kreuz miteinander liiert. Theaterherz, was willst Du mehr?!

Zur Veranstaltung: Nachbarn, 25.3.