© Kathrin Singer
Oktay Önder bei der Anprobe für die "Schneekönigin"
„Es geht ein Traum für mich auf“, meint Oktay Önder. Mit fast schon bedächtigen Blick läuft er durch die Gänge des Schauspielhauses. Ein modischer junger Mann, Haarschnitt und Style perfekt aufeinander abgestimmt. Doch hinter den „good looks“ steckt einiges. Seit Önder im August frisch vom Schauspielstudium nach Magdeburg kam, bereichert er das Theater mit seiner frischen Art, sich seinen Rollen „ganz hinzugeben.“ Das konnte er u.a. in "Gas" unter Beweis stellen, nun spielt er die „Schneekönigin“ im Weihnachtsmärchen.
Aufgewachsen ist er in Troisdorf. Schon früh fühlte er sich dort limitiert, ein neues „Zuhause“ musste her. Das fand er im nahen Köln, genauer in deren Hip-Hop-Kultur. In urbanen Tanzstilen „lernte er zum ersten mal lieben“, sich mit seinem Körper auszudrücken. Das brachte ihn dazu, sich im Schultheater auszuprobieren. „Als das erste Mal der Vorhang aufging, mein Blick in den Zuschauerraum gerichtet, war ich ins Schauspiel verliebt“, schwärmt Önder. Die Vorerfahrung kam ihm im Studium zugute - mit dem Körper auf der Bühne umgehen, konnte er schon.
Man merkt es Önder an, dass er viel Liebe in seine Rollen steckt. Wie war das bei der Schneekönigin, die ja eher als bildschöne Frau dargestellt wird? „Man sollte nie die naheliegende Besetzung für eine Rolle wählen.“, sagt er, „ich nehme jede Rolle an, sie wird dann Teil von mir.“ So hat er sich fernab aller Schönheit eher „auf die Suche nach dem Einsamen, dem Hässlichen in ihrer Figur“ gemacht.
Zwischen den Produktionen pendelt er oft zum Partner nach Berlin, oder in die Heimat. Viel Zeit für Stadttouren durch Magdeburg war noch nicht. „Aber am Hassel oder im Stadtpark lässt es sich gut durchatmen“, räumt Önder lachend ein.
© Engelhardt
Schauspielhaus/Theater Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg
Theaterkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn