© Emily Bam
Emily Bam
Die Theaterperformance-Gruppe Emily Bam will bei ihrem zweiten Projekt Zeit spürbar machen.
Sie vergeht, die Zeit. Je älter wir werden, desto mehr haben wir das Gefühl, sie rennt noch viel schneller. Greifen konnte man sie allerdings noch nie, wie auch. Sie ist nicht physisch. Eine Uhr nur ein Symbol. Doch es geht, sind sich Constanze, Emily, Nora, Freimut und Johannes sicher. Sie sind Emily Bam, sie machen Performance-Theater. Beim Kunst- und Kulturfestival „Sinnlichkeit“ wollen sie mit ihrem neuen Projekt die unaufhaltbare Kraft der Zeit auf eine sinnliche Ebene holen.
Es ist ihr zweites Projekt, erst im vergangenen Jahr haben sich Emily Bam gegründet. Gemeinsam haben Constanze, Emily und Nora bei der studentischen Theatergruppe „Der Schrank“ gespielt und studieren Philosophie-Neurowissenschaften-Kognition an der Universität, die Chemie stimmt. Für Performance-Theater umso wichtiger, immerhin sollen echte Gefühle, Energien transportiert werden – keine bloße Illusion. „Es lebt von der unsichtbaren Interaktion zwischen uns und dem Publikum“, sagt Constanze, die in ihrer Heimatstadt Mühlheim an der Ruhr bereits Performance-Erfahrungen gesammelt hat. Sprache, Mimik, Gestik und andere ausdrucksstarke Bewegungen – darauf setzt die Gruppe auch, wenn sie sich mit der Zeit auseinandersetzt. Auf Videoprojektion verzichten sie vollkommen. „Es ist kein zwingender Bestandteil von Performance“, sagt Constanze. Der Spielort wird umso interessanter. Es ist eine lange, scheinbar endlose Gefängnistreppe im ersten Trakt. „Sie hat eine eigene Symbolik und wir spielen nicht frontal“, sagt Constanze. Nora ergänzt: „Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen uns und dem Publikum.“ Sie können Nähe schaffen, wenn sie nachspüren, wie sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft um uns verhält. Die beschäftigen uns dann plötzlich nicht mehr nur in Gedanken, sie werden vor unseren Augen sichtbar, wenn Emily Bam mit Mitteln des Performancetheaters die Zeit spürbar machen.
Emily Bam, 31.07 & 2.08, 20 Uhr & 22 Uhr