Da ist es wieder, dieses durchdringende, laute Bohrgeräusch. Allein bei dem Gedanken daran schaudert es dem kleinen Jungen, aber es führt kein Weg am Zahnarztbesuch vorbei. Sein Begleiter soll dafür sorgen, dass er nicht vom Weg abkommt. Doch es gelingt ihm, Reißaus zu nehmen. Der Junge versteckt sich in einem stillgelegten Gewächshaus, schläft ein und träumt – kein typischer Beginn für das Musical „Der kleine Horrorladen“.
© Theater Magdeburg
Bühnenentwurf "Der kleine Horrorladen"
„Ich wollte das Stück anders angehen, als es normalerweise gemacht wird. Da hatte ich die Idee mit dem Gewächshaus“, sagt Regisseur Ulrich Wiggers. Den Blick für das Besondere hat Wiggers, wie er schon beim DomplatzOpenAir 2014 bewies. Die „Rocky Horror Show“ war da alles andere als züchtig und sehr erfolgreich. Nun hat er es wieder mit Aliens zu tun. Die Story vom kleinen Horrorladen ist bekannt: Da ist dieser Blumenladen, der schlecht läuft. Eine außerirdische Pflanze, die sich von Blut ernährt, bringt den Erfolg zurück, aber zu welchem Preis? Als Erzähler fungieren drei junge Frauen, die die Handlung begleiten und kommentieren. „Bei mir sind die drei dafür verantwortlich, dass die Pflanze auf die Welt gebracht wird, ähnlich wie in Polanskis „Rosemarys Baby“. Jetzt brauchen sie jemanden, der sich um diese Pflanze kümmert.“ Diese Aufgabe übernimmt der nerdige Waisenjunge Seymour (Jan Rekeszus), der heimlich in seine Kollegin Audrey (Milica Jovanović ) verliebt ist. Soweit so gut. An der Originalgeschichte, die auf dem Kultfilm von 1986 beruht, verändert Wiggers nichts.
Der Trailer zum Original von 1986
Das Bühnenbild vom Magdeburger Leif-Erik Heine widmet sich vollkommen der Idee des Gewächshauses. Überall hängen Pflanzen herunter, eingebettet in eine New Yorker Backstein-Optik, jederzeit bereit, sich der Szene anzupassen. Da kann das verlassene Gewächshaus zum Beispiel in nur wenigen Sekunden den Blick auf Mr. Mushniks Blumenladen freigeben. „Ich lege sehr viel Wert auf On-Stage-Verwandlungen. Ich mag diese langen Umbaupausen nicht“, sagt Wiggers.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
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