© Marcus Lieberenz
„Der Raub der Sabinerinnen“ ist eine Liebeserklärung an das Theater
Historische Gemäuer und Blick auf den Dom: der Möllenvogteigarten hat die perfekte Kulisse. Nicht ohne Grund ist das Potsdamer Theater Poetenpack seit 25 Jahren hier Stammgast. „Zum Jubiläum spielen wir die berühmte Komödie über die Truppe des reisenden Theaterdirektors Emanuel Striese, der ebenfalls auf 25 ereignisreiche Jahre zurückblicken kann“, bringt es der künstlerische Leiter Andreas Hueck auf den Punkt. In „Der Raub der Sabinerinnen“ hat sich Striese mit seiner Theatertruppe im Schützenhaus einer kleinen Stadt eingemietet, als er den Gymnasialprofessor Gollwitz kennenlernt. Verschämt bekennt sich dieser zu einer „Jugendsünde“. Als Student habe er ein Römerdrama um den Heerführer Titus Tatius geschrieben, es aber nie veröffentlicht. Striese wittert den großen Erfolg. Das Drama soll umgehend uraufgeführt werden. Doch dann kommt als anders als geplant. Mit amüsanten Missverständnissen und allerhand Verwechslungen ist das Stück eine bedingungslose Liebeserklärung an das Theater.
Mit „Das Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Carlet de Marivaux wird ein weiteres Stück gespietl. Silvia und Dorante sind füreinander bestimmt, zumindest laut ihren Vätern. Um den potenziellen Partner inkognito erst einmal kennenzulernen, planen sie die gleiche List und tauschen jeweils mit ihren Dienern die Rollen. Marivaux‘ Komödie ist ein temporeiches Verwirrspiel, das von gesellschaftlichen Konventionen und den Schwierigkeiten, die der Liebe oft im Weg stehen, erzählt.
© Andreas Lander