© Ulrich Schulz/ Theater Magdeburg
Dantons Tod
Modell: Revolutionstribunal
Es war in der Spielzeit 1967/1968, als anlässlich des 50. Geburtstags (24.1.) von Gottfried von Einem in Magdeburg die DDR-Erstaufführung von „Dantons Tod“ stattfand. 2018 ehrt das Magdeburger Theater von Einem erneut und bringt diesen bedeutenden Musiker des 20. Jahrhunderts zurück ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.Die Oper, 1947 in Salzburg uraufgeführt, basiert auf Georg Büchners gleichnamigem Schauspiel. Die Handlung spielt im revolutionären Paris 1794. Angesichts des zunehmenden Terrors der neuen Regierung, des sogenannten Wohlfahrtsausschusses, und des unveränderten Elends des Volkes fragt sich Revolutionär Danton, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist und wird nun selbst Opfer der Gewaltherrschaft. Regisseurin Karen Stone sieht in dem Werk kein Historiendrama. Sie interessiert vielmehr die Frage, wie gebildete und gesellschaftlich gut situierte Menschen wie Danton, Robespierre oder andere Machthaber aller Epochen zu Tyrannen und sogar zu Massenmördern werden. Darum legt sich Ulrich Schulz als Ausstatter keinen Bezug auf eine bestimmte Diktatur oder Revolution. Eine Porträtähnlichkeit der Figuren verbietet sich daher ebenso. Musikalisch erwartet die Zuschauer eine gemäßigt moderne, tonale Komposition, den musikalischen Prinzipien eines Richard Strauss und Igor Strawinskys verwandt. Wirkungsvolle Chorszenen prägen die Oper, denn einer der Hauptakteure der Handlung ist das Volk, das mal den einen, mal den anderen der Protagonisten unterstützt.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.