© Kerstin Schomburg
Willkommen im heißen Jahr 2035, sagt das schwarzhumorige Stück „Die Zukünftige“
Das Haus ist zerstört, Asche bedeckt die kläglichen Überreste der einstigen Familienidylle. Doch auch die Welt um sie herum scheint zu kollabieren. Dass persönliche und globale Katastrophenzustände eng miteinander verwoben sind, zeigt die Regisseurin Alina Fluck in ihrer Inszenierung von Svenja Viola Bungartens Stück „Die Zukünftige“. Es ist das Jahr 2035: Die Erderwärmung hat Deutschland nahezu unbewohnbar gemacht und lässt die Menschen an die Küste fliehen. Im ländlichen Raum wachsen die Zwillingstöchter Em und Henri auf, ihre Eltern sind gut situierte Zahnärzte, bis die Praxis pleitegeht und ein Feuer das Haus zerstört. „Die Figuren wollen nicht wahrhaben, dass alles in Schutt und Asche liegt und leben einfach weiter“, erklärt es Alina Fluck – ein Symbol für die Welt um sie herum. Als dann auch noch die Ehe zerbricht, nehmen die Leben der Töchter eine ungleiche Wendung. Während die eine Tochter fortan bei ihrer Mutter aufwächst, in Reichtum lebt und sozial aufsteigt, lebt die andere in armen Verhältnissen bei ihrem Vater. Nach dem Vorbild von Kästners „Das doppelte Lottchen“ treffen sich die Schwestern unerwartet nach zehn Jahren wieder und beschließen, ihre Leben zu tauschen. Doch die neuen Rollen scheinen nicht das zu sein, was sie sich vorgestellt haben und enthüllen die sorgsam gehüteten Geheimnisse der Zwillinge. Immer wieder spielen dabei Märchenmotive, wie beispielsweise aus „Hänsel und Gretel“ eine Rolle. „Es gibt Erzählmomente, in denen die Fantasie Raum hat, das Reale und Fiktive verschwimmt und die Figuren in Albträume abrutschen.“, erzählt Fluck. So entsteht vor der Kulisse eines Endzeit-Szenarios ein symbolisches, traumwandlerisches Familiendrama, das eine Satire auf die Gegenwart ist.
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© Engelhardt
Schauspielhaus/Theater Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg
Theaterkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn