© Tom Musch
Fliegender Holländer
Ein fluchbeladener Kapitän und sein Gespensterschiff: Der fliegende Holländer
„Der fliegende Holländer“ ist das erste Werk, das Richard Wagner als Bayreuth- würdig befunden hat. Vieles, was den späteren Komponisten ausmacht, ist hier bereits angelegt. Für manche Zuschauer eine Ermutigung zum Besuch ist: dieser Wagner dauert nur knapp zweieinhalb Stunden. Vielleicht ist das der Grund, warum der „Holländer“ aktuell auch in Dessau und Halle im Programm ist. Daraus entstand die Idee, ein Paket für alle drei Inszenierungen zu schnüren: Der Kauf einer Karte berechtigt an den anderen Theatern zu 30% Ermäßigung. Der Holländer hoch 3 lässt einen so verschiedene Sichtweisen auf Wagners Werk erleben.
Das Geschehen basiert auf einer Legende. Ein Kapitän wurde einen Fluch dazu verdammt bis zum jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf den Meeren umherzuirren. Erlösen kann ihn nur eine Frau, deren Treue bis in den Tod reicht. Wie 2017 mit Gespenstern umgehen? Regisseurin Vera Nemirova lässt den Holländer aus einer ganz eigenen Welt in die Wirklichkeit einbrechen. Per Videoeinspielungen präsentiert sie ihn als virtuelle Figur. Zugleich widerspiegelt sich in der Erscheinung das Wunschbild, das sich andere von ihm machen. Als Handelnder tritt er den anderen Protagonisten auch als reale Person gegenüber. „Senta und der Holländer treffen in einem scheinbar günstigen Augenblick aufeinander. Die Tragik ist, dass er ankommen will, während sie durch ihn aus ihrer Welt ausbrechen will. Wagner hat in einer späteren Fassung musikalisch ein Erlösungsmotiv angefügt. Darauf verzichten viele Inszenierungen. Das tun wir auch“, erzählt die Chefdramaturgin des Musiktheaters, Ulrike Schröder, und verrät dann: „Wie der Schluss unserer Aufführung sich szenisch gestaltet, ist noch offen. Das werden wir erst auf den Proben erarbeiten.“
Zur Veranstaltung: Richard Wagner: Der fliegende Holländer, Premiere 21. Januar
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
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