© Tobias Beuster
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„Keine Lösung ist auch eine Kunst“
In Zeiten wie diesen stellt auch das Team des Zwickmühle nicht nur schlechthin das neue Programm vor, sondern kommentiert Motivation und finanzielle Situation des eigenen Tuns. Denn bis auf weiteres dürfen nur 50 Karten pro Abend verkauft werden. Fakt ist ferner, dass die komplizierten Fördermöglichkeiten Ende des Jahres auslaufen und dass sie die Verluste nicht ausgleichen. „Finanziell wäre es günstiger, nicht zu spielen. Wir spielen aber, weil wir spielen wollen, weil uns die Kunst wichtig ist,“ bringt Hans-Günther Pölitz die verzwickte Lage auf den Punkt. Entsprechend legt die Zwickmühle das volle Programm auf: „Alle für keinen, keiner für alle“, „Geld oder Hiebe“, dazu Gastspiele von Lothar Blöck, der Herkuleskeule, Arnulf Rating und nicht zuletzt „Dieter und der Wolf“ mit Michael Günter Bard. Als wichtigster Beleg für Hoffnung kann gelten: Zum Saisonbeginn gibt‘s wie gewohnt eine Premiere. Es geht um Fachkräftemangel, Rechtsradikale, um nazistisches Gedankengut in der Gesellschaft, rassistischen Sprachwahnsinn und Feindbilder. Nicht Personen und Namen werden im Fokus stehen, sondern die Funktionsweise von Politik. Das Buch als Gesamtkunstwerk verantwortet Hans-Günther Pölitz, unterstützt durch Texte von Olaf Kirmis, Thomas Müller, Dieter Riemer und Gunnar Schade. Streitgespräche, die unaufwendig in Szenen übergehen, werden dominieren. Natürlich wird auch gesungen, eigene Texte auf Kompositionen von Udo Jürgens, Gerd Naschinski, Ralph Siegel, Otto Reuter, Mitch Leigh. Am Klavier sitzt der Kabarettchef persönlich. Die Kartenpreise bleiben übrigens konstant.
KEI – E LÖSU – G IST AUCH EI – E KU – ST, Premiere am 8. September, 20 Uhr, Kabarett Zwickmühle, Leiterstr. 2a