© Nilz Böhme
Joel Dettori und Stefano Saccot eröffnen die neue Ballett-Saison mit Ballettdirektor Jörg Mannes
Herr Mannes, ist „Vincent“ ein Handlungsballett zum Leben von Vincent van Goghs?
Ja, aber es wird nicht linear erzählt. Es geht um Vincent und um seine künstlerische Arbeit. Darin eingebettet ist seine Lebensgeschichte. Es geht um seine Suche nach der Farbe und der Technik, emotional ein Gefühl herzustellen. Das ist es, was wir auch immer tun. Auch wir suchen nach einer neuen Erzählweise als Ballett.
Es handelt sich also um mehr als eine Biografie?
Für mich ist van Gogh ein Kosmos in sich. Was auch ein Teil der Aufführung sein wird. Wir haben einen Videokünstler engagiert, der teilweise mit KI Bilder kreiert, die sich diesem Kosmos annähern. Man muss nicht wahrnehmen, was wir uns bei jedem einzelnen Bild gedacht haben, sondern man muss emotional verstehen. Und das ist etwas, was bei van Gogh passiert.
Spielen Farben in der Inszenierung eine besondere Rolle?
Selbstverständlich, aber wir stellen natürlich kein Gemälde van Goghs in den Hintergrund und tanzen davor. Vincent wusste genau, was er malen will und hat die Technik gesucht, das auszudrücken. Farben haben bei diesem Maler eine immense emotionale Bedeutung. Das ist die Herausforderung und wird vor allem auf der Bühne widergespiegelt: Wir werden Rahmen haben, die mit einer Farbfilterfolie bespannt sind. Was man dahinter tut, hat jeweils eine andere Farbe und man kann mehrere kombinieren, um verschiedene Varianten herzustellen. Und dazu kommt noch Licht.
Sie haben Musikstücke von acht Komponisten für den Abend ausgesucht. Warum so viele? Und warum gerade diese?
Unter einem Nenner lassen sie sich nicht zusammenfassen. Sie sollen als Kontrast nebeneinanderstehen. Für mich haben sie alle eine gewisse Bedeutung mit dem, was ich erzählen will. Das sind Szenen, die voneinander abgesetzt sind und so ändert sich auch der Stil der Musik. Ich empfinde die meisten als expressionisch/impressionistisch, was für mich gut widerspiegelt, was van Gogh in seinen Bildern sagt.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
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