© Conrad Engelhardt
Iréna Flury spielt Maria in der West Side Story
Irena, du hast in einer anderen Musicalfassung von Shakespeares „Romeo und Julia“ die Julia dargestellt, jetzt spielst du Maria. Unterscheiden sich die beiden Figuren?
Ja, absolut. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel, dass Maria Puerto-Ricanerin ist. Dadurch bekommt die Figur ein anderes Feuer, ein anderes Temperament als Julia aus Verona. Und Maria hat es mit modernen Konflikten zu tun. Sie ist Einwanderin und fremd im Land. Sie möchte dazu gehören, aber auch ihre Community nicht aufgeben. Es geht um Integration und Identität, also sehr heutige Probleme.
Für die Rolle muss man Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin sein. Bei was siehst du dich am meisten herausgefordert?
Ich finde die Musik so unglaublich schön, so wahnsinnig berührend, dass ich unheimlichen Respekt davor habe. Die Maria ist im Musicalfach eine der anspruchsvollsten Partien. Dafür muss und will ich wirklich alles geben, technisch und emotional.
Die Magdeburgische Philharmonie wird spielen und Generalmusikdirektor Kimbo Ishii dirigieren. Ist es etwas Besonderes, dass der GMD das Musical dirigiert?
Aber ja. Das ist ja das Schöne an der „West Side Story“, dass sie die Genre verbindet. Natürlich hat man auch besonderen Respekt, weil es der GMD ist. (lacht)
Du kanntest sicher vorher niemanden von deinen Kollegen. Wie wird aus einer so zusammengewürfelten Truppe ein Ensemble?
Es gibt kaum etwas Intimeres als einen Probenprozess. Man muss sich von Anfang an öffnen, denn man hat es mit Vorgängen zu tun, die keine Oberflächlichkeit erlauben. Dann kommen die wunderbaren ersten Durchlaufproben, wo sich alles zueinander fügen muss und es Wartezeiten gibt. Da kommt man ins Gespräch. Das sind die Momente, wo sich ein Ensemblegefühl einstellt. Und wir haben alle das gleiche Ziel: eine wunderbare Aufführung.