© Andreas Hueck
Theater Poetenpack
In Jahr 2020 spielt das Ensemble das Stück "Der Ritter von der flammenden Mörserkeule" von Francis Beaumont und John Fletcher.
„Wo die Biene keinen Honig saugen kann, lässt sie ihren Stachel zurück, wo der Bär keinen wilden Majoran findet, versengt er alles mit seinem giftigen Atem“, so beginnen Francis Beaumont und John Fletcher den Prolog ihrer Komödie „Der Ritter von der flammenden Mörserkeule“ und spielen auf Verhaltensweisen des Menschengeschlechts an. Natürlich, schließlich kamen die Theaterdichter in direkter Nachfolge Shakespeares, schrieben ihr Stück 1613.
Eine gewisse Vorliebe für Shakespeare ist auch dem Potsdamer Theater Poetenpack eigen. Pandemiebedingt hatte sich die in Magdeburg regelmäßig aktive Truppe allerdings bereits entschieden, ihr Sommertheater diesmal nur in Potsdam zu spielen. Dort ersetzt die Landesregierung den freien Theatern fünfzig Prozent ihrer Einnahmeausfälle. Für Sachsen-Anhalt wurde ein solches Hilfspaket nicht verabschiedet - nicht mal ein reduziertes, aber ausverkauftes Haus hätte die Kosten für die im Garten der Möllenvogtei geplanten Aufführungen gedeckt.
Nun kommt das Poetenpack doch für vier Termine nach Magdeburg, spielt stattdessen auf der Terrasse des Gesellschaftshauses, Blick in den Klosterbergegarten. Im Gepäck haben sie eben jenen „Ritter von der flammenden Mörserkeule“. Der Titel verspricht schon, was der Zuschauer erwarten kann: eine witzige Komödie mit vielen Irrungen und Wirrungen. Darin geht es um eine Schauspieltruppe, die ein Stück auf die Bühne bringen will und von einem Gewürzhändler und Theaterliebhaber unterbrochen wird. Wenn es nach ihm ginge, soll besser jemand seines Berufsstandes Held des Stücks sein. Er drückt durch, dass seine Tochter Raffi als Heldin mit dem Zeichen der Gilde, einer Mörserkeule antritt, um Ruhm für die Gewürzhändler zu erlangen. Während Raffi alles gibt, um mit Ernsthaftigkeit ihre Rolle zu erfüllen, versuchen die Schauspieler ihr geprobtes Stück durchzuziehen. Komische und witzige Verwicklungen garantiert.