© Engelhardt
Tableau vivant: Ines Lacroix als Trauernde Magdeburg
In den Metropolen Europas kann man Menschen begegnen, die Werke der Malerei oder Denkmäler als lebende Bilder nachstellen. Man nennt diesen Stil Tableau vivant – zu deutsch: lebende Bilder – in Magdeburg konnte man das bereits zum Kaiser-Otto-Fest erleben. Anlässlich der Kulturnacht wird sich Schauspielerin Ines Lacroix in die Trauernde Magdeburg verwandeln. Die Bronzeskulptur steht in der Vorhalle der Johanniskirche und ist ein Nachguss jener Begleitfigur des Wormser Lutherdenkmals. Sie steht allegorisch für die Zerstörung Magdeburgs 1631. Da mutet es mystisch an, dass die Figur in der Katastrophe vom 16. Januar 1944 unzerstört blieb. „Ich finde diese Geschichte so ungewöhnlich, dass mir beim Gang durch die Johanniskirche die Idee kam.“, kommentiert Ines Lacroix ihr Vorhaben. Sie wird sich vor der Skulptur in deren Haltung und nachempfundener Gewandung platzieren. Aber sie wäre nicht Ines Lacroix, würde sie es damit bewenden lassen. Ihre Figur wird nach und nach zum Leben erwachen und zu sprechen beginnen, selbstverständlich auf eine der Person angemessene Weise. Autorin Annette Gröschner hat dafür einen Text geschrieben. Der beginnt mit der sogenannten Magdeburger Bluthochzeit 1631 und endet in der Jetztzeit mit Überlegungen zu heutigen Kriegen. Mit einer guten Idee allein ist es aber nicht getan, sie muss auch finanziert werden. Der rettende Engel heißt in diesem Fall Rüdiger Koch, Vorsitzender Vorstand des Kuratoriums Friedensforum Johanniskirche, der das Potential des Vorhabens sofort bemerkte. Das Friedensforum betreibt im Gedenken an den 400. Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs 1631 seit 2021 eine Dekade des Erinnerns. Da ist das Tableau vivant á la Magdeburg genau richtig.
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