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Humor und sportliche Bewegung ist gefordert: Undine Dreißig und Anna Malesza-Kutny
„Will der Herr Graf ein Tänzchen nun wagen…“, „Sagt holde Frauen, die ihr sie kennt…“, oder „Nun vergiss leises Flehen, süßes Kosen…“, Opernkenner wissen diese Arien, auch wenn sie heute in der Regel italienisch gesungen werden, sofort einzuordnen: Sie stammen aus „Die Hochzeit des Figaro“, eines jener Bühnenwerke Mozarts die europaweit und darüber hinaus zum ständigen Repertoire der Opernhäuser gehören. Das könnte dazu beigetragen habe, dass alle Rollen der Magdeburger Neuinszenierung des „Figaro“ aus dem eigenen Ensemble besetzt werden können. Die Anforderungen sind hoch, nicht nur musikalisch. Regisseur Julien Chavaz verschreibt sich mit seiner Inszenierung ausdrücklich der Opera Buffa, also der Komödie. „Die tollen Brüche der Musik müssen auch in den Körpern sichtbar werden“, verlangt Chavaz. Er erwartet von den Sängern Humor, Bewegung und sportliche Körperlichkeit. Es braucht also Sänger-Darsteller! Die Ausstattung entspricht diesem Ansatz. Julien Chavaz, der neben der Regie auch die Bühne verantwortet, entwirft nicht realistische, sondern abstrakte geometrische Räume und verstärkt die Szenerie als Ganzes ins Komödiantische. Statt der drei Türen, die für die Realisierung der Handlung notwendig wären, konzipiert er z.B. dreißig Türen. Der Effekt liegt auf der Hand: Das Bild wechselt ständig und die Aufführung gewinnt an Tempo. Bemerkenswert phantasievolle Kostüme konnte das Magdeburger Publikum im „Goldenen Hahn“ und der „Liebe zu den drei Orangen“ bestaunen. In der „Hochzeit des Figaro“ kommt wieder das Team Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer zum Zuge! Und dass musikalisch Exzellentes geliefert wird, dafür bürgt die Magdeburgische Philharmonie unter Leitung von GMD Anna Skryleva.
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Opernhaus/Theater Magdeburg
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Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.