© Magdeburger Zwickmühle
Zwei ganz Mutige: Thomas Müller und Hans-Günther Pölitz
Die beiden kennen sich schon seit den 1980er Jahren, damals im Kabarett „Zange“, obwohl sie dort nie zusammen auf der Bühne standen. Auch in der Zwickmühle haben Mastermind Hans-Günther Pölitz und Thomas Müller bereits von 2003 bis 2005 zusammengearbeitet, aber auch dort nie zusammen vorn auf dem Brett. Nachdem sie sich zwischenzeitlich „ein wenig aus den Augen verloren haben“, Müller mit Soloprogrammen durch die Republik tourte, machen die beiden zum Auftakt der 27. Spielzeit der Zwickmühle ihr erstes gemeinsames Programm und das steckt angesichts der Zeitenlage voller Herausforderungen. Pölitz bringt es auf den Punkt: „Ich kann Sätze wie ‚Die Themen liegen doch jetzt auf der Straße‘ einfach nicht mehr hören“. Überhaupt seinen es keine guten Zeiten für das politische Kabarett, wenn „die Realsatire das Kabarett doch längst überholt hat“ und auch das Satireverständnis in unserem Land ins Wanken gerät. Pölitz legt noch einen drauf: „Es ist schlimmer als zu DDR-Zeiten“ und meint damit dass eine „satirische Abstraktion, Gedanken zu provozieren immer weniger möglich ist“.
So trägt ihr Programm, bei dem mit Michael Rümmler ebenfalls ein alter Weggenosse Regie führt, den bezeichnenden Titel „An Mut sparet nicht noch Mühe“. Mut und Mühe also, ohne beides geht‘s nicht mehr im politischen Kabarett. Und so spannen die beiden um das Thema Mut einen Bogen, der von Vincent van Gogh über die Feuerzangenbowle bis zu Pippi Langstrumpf reicht. Auch der britische Premier Winston Churchill hat etwas beizutragen: „Mut ist das, was man braucht, um aufzustehen und zu sprechen. Mut ist auch das, was man braucht, um sich hinzusetzen und zuzuhören.“