© Anne König
Sarg niemals nie
„Wenn Bestatten deine Arbeit ist, ist das meistens leider sehr, sehr trist. Deswegen schlage ich vor: Versuch‘s mit schwarzem Humor“ – so hielt es Bestattungsunternehmer Schneider Zeit seines Lebens. Als sein Leben allerdings nicht länger hält, haben die anderen alle Hände voll zu tun, das Familienunternehmen vor dem Bankrott zu retten. Sohn David (Adrian Laza) tut sich schwer damit, ist allerdings auch schwer in seine polnische Haushälterin Dakmar (Marie-Luis Kießling) verliebt. Zu allem Unglück hat er noch einen Bruder namens Tim (Enrico Scheffler), der einst nach Indien ging, um dem Leben als Kamasutrameister zu frönen und der justament zurückkehrt, um am nicht vorhandenen Erbe teilzuhaben. Was also tun? David fasst den verzweifelten Plan, preiswerte IKEA-Pax-Schränke in teure Särge umzubauen. Beim gemeinsamen Kiffen nach erfolgreicher Bestattung eines Herrn Schmitt gelangt durch ein Mißgeschick etwas Asche des frisch Kremierten in das Rauchgut. Diese Mischung entpuppt sich als beste Droge aller Zeiten und Tim hat eine Idee: „Aus Schmitt mach‘ Shit“. Und das Geschäft floriert ...
Die Musik zum 2013 uraufgeführten Stück schrieb der Zerbster Tausendsassa Christoph Reuter, dessen ungezügelter Witz den Sarkasmus der Autoren Alt und Wagner zu einem tränenreichen Vergnügen führen dürfte. Das werden keinesfalls Tränen der Rührung sein, wenn die Inszenierung in der Regie von Wolfgang-David Sebastian zum todsicheren, sargenhaften Spaß wird.
© Wenzel O.
Theater Grüne Zitadelle
Breiter Weg 8a, 39104 Magdeburg
Kassenzeiten: Mi 12-18 Uhr, Do und Fr 13-17 Uhr und eine Stunde vor Vorstellungsbeginn