© Max Patzig
Der Prozess im Schauspielhaus
Rasante Rollenspiele: Christoph Förster und Daniel Klausner
Zuerst hätte er es gerne in die Ecke geworfen, das kleine gelbe Reclamheftchen. Franz Kafkas „Der Prozess“ ist keine einfache Lektüre und noch dazu ein Romanfragment. Die Kapitel schrieb Kafka in nicht linearer Reihenfolge. Da ist also viel Spielraum um die Geschichte des Josef K., der eines Morgens aufwacht und sich einem Gerichtsprozess stellen muss, zu erzählen. Und den will Schauspieler Uwe Fischer bei seiner ersten Inszenierung am Schauspielhaus ausnutzen.
Bisher war er mehr Schauspieler als Regisseur, die Lust einen Stoff auf die Bühne zu bringen war immer da. „Interessiert hat mich das schon in der Schauspielschule“, sagt er. Dem geht er im Rahmen der Reihe „Sprungbrett“ nach. Vor allem Assistenten aus Dramaturgie und Ausstattung haben da zuletzt die Möglichkeit bekommen, sich in ihrem ersten Stück zu verwirklichen. Uwe Fischer ist der erste Schauspieler. Sein Prozess wird ein Zwei-Personenstück. Um Josef K., der von Christoph Förster gemimt wird, dreht sich trotzdem alles. Daniel Klausner übernimmt die Nebenfiguren, es findet ein ständiger Wechsel statt. „Es ist wie ein Albtraum, Christoph gibt dem Stoff immer neue Impulse.“ Fischer geht es um den psychologischen Aspekt vom Prozess, der Macht des Zufalls. Immerhin kann uns allen jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren. Das soll auch das Publikum verinnerlichen.
© Engelhardt
Schauspielhaus/Theater Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg
Theaterkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn