© Conrad Engelhardt
Compagnie Magdeburg 09 im Sommer 2018
Compagnie Magdeburg 09 zeigt Elektra
Es ging so schnell. Blutverschmiert sitzt Elektra mit ihrem Bruder Orest vor ihrer toten Mutter und deren Geliebten. Wie es dazu kam? Die griechische Mythologie erzählt von einem Ehemord, der griechische Feldherr Agamemnon getötet von seiner eigenen Frau. Die Kinder, also Elektra und Orest, schwören Blutrache – ein dramatischer Stoff wie geschaffen für das Theater. Die Compagnie Magdeburg 09 bringt Elektra bei ihrem diesjährigen Sommertheater auf die Bühne im Garten der Möllenvogtei.
Franziska van der Heide wieder dabei
Die Fassung dafür schrieb Autor Bernd-Kurt Goetz vollkommen neu, natürlich ganz im Stil der Compagnie 09. Ernsthafte Momente werden mit überraschendem Humor aufgebrochen. Für Regisseurin Gisela Begrich unabdingbar. „Wenn man im Theater lachen & weinen kann, bin ich zufrieden.“ Franziska van der Heide ist darin bereits geübt, war 2012 die Editha bei „Editha my Love“ im Dom. Nun mimt sie die Chrysota und genießt die Zeit in Magdeburg. „Ich mag es, wenn man so pur spielen kann. Da es keine extra Kulissen gibt, stehen wir als Schauspieler mehr im Vordergrund“, sagt sie. Komplettiert wird das Frauen-Trio im Stück von Mareike Gred und Tone Eriksen. Die beiden spielen: Klyta und Elektra, zwei der wichtigsten Rollen, immerhin geht der Rache von Elektra, ein Mutter-Tochter-Konflikt voraus. Den lässt Goetz im Stück frei heraus wirken, stellt den Humor hinten an. „Der Text lässt keine großen Schleifen zu, man versteht sofort, was in den Figuren vorgeht, warum welche Emotionen entstehen“, sagt Mareike. Umso leichter für sie und Tone, sich in diese eine vor allem dramatische Szene fallen zu lassen.
Christoph Deckbar komponiert neue Songs
Musikalisch bekommen die Darsteller ihren ganz persönlichen Sound vom Pianisten
Christoph Deckbar geschrieben. Das gehört bei der Compagnie 09 einfach dazu, auch das die Schauspieler dadurch nicht wissen, was sie erwartet. Franziska war die erste, die mit Deckbar ihre Songs entwickelt hat. „Wir haben gemeinsam die Tonlage gefunden, die auch zu mir passt“, sagt Franziska. Anders als bei Tone und Mareike steht bei ihr nicht der klassische Gesang im Vordergrund. Wie sie nun klingt, gibt‘s dann bei der Premiere im Garten der Möllenvogtei zu hören.
Zur Veranstaltung: Compagnie 09: Elektra oder wider den Strom der Rache, Premiere, 9. Juli
© Andreas Lander