© Kathrin Singer
Telemann in Pop
„Telemann in Pop“: Das Ensemble um Karolina Grunwald
Im Alter von nur 12 Jahren komponierte Georg Philipp Telemann seine erste Oper „Sigismundus“. Diese wurde um 1693 in Magdeburg uraufgeführt. Da die liebe Verwandtschaft Sorge hatte, dass Telemann mit seiner Musikbegeisterung zum „Gauckler und Murmelthierführer“ werden könnte, wurde er kurz darauf nach Zellerfeld zur Schule geschickt. Den schmalen Band mit Telemanns Biografie bekam Karolina Grunwald mal zum Reinschmökern in die Hand gedrückt, als sie im vergangenen Herbst ihr Freiwilliges Jahr am Gesellschaftshaus begann. Schnell stand für sie fest, dass sich daraus etwas machen lässt. Mit ihrem eigenverantwortlichen FSJ-Projekt „Telemann in Pop“ trägt die Achtzehnjährige nun zur Vielfalt der „Telemania“ bei, jener Veranstaltungsreihe, die den in Magdeburg geborenen Komponisten auch Menschen nahebringen will, die bisher nichts oder nur wenig mit ihm anzufangen wussten.
Grunwald holt die Biografie Telemanns ins Heute und erzählt die Geschichte des jungen, Gitarre spielenden Philipp, der sich gegen die Bedenken seiner Eltern dieser „brotlosen Kunst“ verschrieben hat. Dieses Problem hat die junge, aus einem musikalischen Elternhaus stammende Komponistin selbst allerdings nicht: ihre Mutter ist Blockflötistin und Oboistin, der Vater Leiter der Landesmusikakademie Kloster Michaelstein. Musikalisch bewegt sich Grunwald im populären Musicalbereich mit mitreißenden Songs und gefühlvollen Balladen in großer Bandbesetzung. Kein Wunder: zu ihren Lieblingsmusicals zählt „Tarzan“ von Phil Collins. Mit „Telemann in Pop“ hat sie ehemalige Mitschüler des Gymnasiums in Wernigerode, Freunde aus mehreren Städten Mitteldeutschlands und Musikschüler des Konservatoriums zum Mitmachen begeistern können und auch ein Gastspiel am Nordharzer Städtebundtheater klar gemacht. Insgesamt stehen unter der Regie ihrer Schwester Luisa Grunwald und Laura Wirl und der musikalischen Leitung von Nils Holzapfel knapp 30 Mitwirkende auf der Bühne. Die Komponistin selbst übernimmt den Part am Klavier.