© Theater Magdeburg
Regisseur Erik Petersen
Der Magdeburger Erik Petersen inszeniert "Crazy for you". Schon beim Domplatz Open Air wirkte er als Co-Regisseur bei "Les Miserables" mit.
Herr Petersen, Sie gehören zur jungen Generation. Wieso inszenieren Sie Operette? Ist das nicht eher ein Genre für jemanden Ü 50? Petersen: Ich finde, man sollte diese Form des Musiktheaters unbedingt auch für jüngere Altersgruppen erhalten. Das Problem der Operette ist, dass sehr oft daraus Klamauk gemacht wird. Große Arien werden häufig so verinszeniert, dass man sie gar nicht richtig wahrnehmen kann. Ich möchte mit den wunderbaren Melodien berühren und möchte der Operette wieder Charme und Komik geben.
Und was machen Sie mit den oft verstaubten Dialogen? Auch das ist eine Inszenierungssache. In der Operette muss man viel erklären, aber es kommt auf den Grad an. Ich bin kein Erklär-Regisseur. Meine „Nacht in Venedig“ wird statt drei nur zwei Stunden dauern. Die Zuschauer sollen der Handlung mit Lust folgen. Das Publikum hat schließlich Fantasie.
Was erwartet die Besucher denn bei der „Nacht in Venedig“? Eine wunderbare Verwechslungskomödie mit Ohrwürmern wie z. B. dem Lagunenwalzer und den tollen Couplets des Chors. Der Abend soll eine Komik haben, die etwa der des Stücks „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn nahe kommt.Johann Strauss' Werk wurde 1883 uraufgeführt.
Wie halten Sie es bei den Kostümen mit der Mode? Wir streben eine gewisse Zeitlosigkeit an, die sich an der Entstehungszeit orientiert. Die Ausstattung wird insgesamt prächtig und farblich sehr frisch sein. Die Besucher erwarten bei dieser Operette eine gewisse Opulenz, und wir werden sie nicht enttäuschen, auch wenn es keine venezianischen Masken gibt.Die Fassung der Uraufführung wurde bereits für die Erstaufführung in Wien abgeändert. Auch danach gab es noch verschiedene Bearbeitungen.
Auf welche beziehen Sie sich? Musikalisch verwenden wir die Korngold-Fassung von 1931 als Grundlage. Übrigens spielt unsere Inszenierung selbstverständlich auch optisch nicht im Irgendwo, sondern da wo die Handlung hingehört, in Venedig.
Zur Veranstaltung: Johann Strauss: „Eine Nacht in Venedig“, Premiere 10. 2.
© HL Böhme
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