© Andreas Lander
Theater Magdeburg Spielzeit 2017-2018
Die letzten großen Premieren der laufenden Spielzeit stehen für das Theater Magdeburg erst noch an, wie das traditionelle Domplatz Open Air. Der Blick auf die kommende Spielzeit lohnt sich trotzdem schon. Auf der Jahrespressekonferenz wurden nun die Highlights vorgestellt.
Guiseppe Verdis Meisterwerk auf der Bühne des Opernhauses
Im Musiktheater, da strahlt ein Name ganz besonders: Aida. Man kennt die Geschichte von der äthiopischen Königstochter, die als Sklavin der Pharaonentochter Amneris am ägyptischen Hof leben muss. Dann ist da noch die unmögliche Liebe zum ägyptischen Heerführer Radames. Was für ein Stoff, den Guiseppe Verdi da mit opulenter Musik unterlegt hat. Es ist eine seiner bekanntesten und wohl auch meistgespielten Opern. Das Theater Magdeburg kooperiert dafür mit der Nothern Ireland Opera, Regie führt Oliver Mears, der inszwischen Operndirektor vom Royal Opera House Covent Garden ist. Es ist die zweite Premiere im Musiktheater zum Auftakt der neuen Spielzeit. Karen Stone ist ganz begeistert: " Das ist das ganz große Werk, was wir alle lieben. Wir sind stolz, dass Oliver Mears bei uns Regie führt."
Jesus Christ Superstar erobert den Domplatz
Für das kommende Domplatz OpenAir übernimmt Sebastian Ritschel die Regie von Jesus Christ Superstar. Er verantwortete zuletzt Cabaret im Opernhaus, eine Inszenierung mit großem Unterhaltungsfaktor und ganz viel Drama. Nun also Jesus Christ Superstar. Das war zuletzt 2008 in einer Inszenierung von Matthias Brenner auf der großen Bühne des Opernhauses zu sehen gewesen. In der Hauptrolle war damals frisch, fromm, fröhlich und frei: Patrick Stanke mit dramatischem Stimmchen und weißer Mütze. Eine moderne Inszenierung, die professionelle Musicalsänger auf Schauspieler treffen ließ. Das funktionierte, grad weil Stanke gemeinsam mit Oliver Polenz als Gegenspieler Judas die Inszenierung gut tragen konnte. Bleibt abzuwarten, wer den Part des Jesus und seines Gegenspielers auf dem Domplatz ausfüllen kann. Das wird sicher interessant.
Schauspiel zeigt Uraufführungen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, all das wird in der kommenden Spielzeit Thema im Schauspielhaus sein. Und dabei spielen die Uraufführungen wieder eine besondere Rolle. Das ist toll, das ist mutig. Es müssen nicht immer Klassiker sein. Man kann den Magdeburgern und dem auswärtigen Publikum auch Neues bisher Unerforschtes zutrauen, wie zum Beispiel das Stück "Die Präsidentin". Es ist die Dramatisierung von Francois Durpaires und Farid Boujellals Comicbuch, in dem Marine Le Pen, Frontfrau der rechtspopulistischen Front National mit 50,41 Prozent der Stimmen zum neuen französischen Staatsoberhaupt gewählt wurde. Oh Schreck, wie das wohl ausgeht? Die Hauptrolle spielt da übrigens die deutsche Schauspielerin Corinna Harfouch. "Wir wollten schon länger gemeinsam an einem Projekt arbeiten, nun haben wir ein gefunden", sagte Schauspieldirektorin Cornelia Crombholz auf der Pressekonferenz. Es gibt zudem ein Wiedersehen mit dem ukrainischen Regisseur Vlad Troitsky, der in der aktuellen Spielzeit "Das Mädchen mit den Streichhölzern" und " Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner" inszeniert hat. Für seine neue Produktion "Die Visionarren" lässt er ein sprachlich-musikalisches Werk entstehen, was sich u,a. experimentell mit der Sprache der russischen Moderne und dem deutschen Expressionismus auseinandersetzt.
Es gibt übrigens auch etwas zu feiern: die Magdeburgische Philharmonie begeht in der kommenden Spielzeit ihr 120-jähriges Jubiläum u.a. mit der deutschen Erstaufführung des belgischen Komponisten Wim Henderickx. Geigerin Antje Weithaas wird mit der Magdeburgischen Philharmonie diesmal Brahms spielen.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.