© Nilz Boehme
Das wird bunt: Nicht umsonst wird die „Blume von Hawaii“ gern als Jazzoperette bezeichnet
Die umjubelte Inszenierung „Ball im Savoy“ an der Komischen Oper Berlin rückte die Operetten
des deutsch-jüdischen Komponisten Paul Abraham wieder ins „Gedächtnis“. Julien Chavaz eröffnet nun die Spielzeit mit der „Blume von Hawaii“, die 1931 in Leipzig uraufgeführt wurde.
Dabei gibt es keine von Abraham autorisierte Fassung. Das entsprach der damaligen Praxis an den Theatern. Die Aufführungen unterschieden sich von Stadt zu Stadt. Sie wurden den Möglichkeiten der Darsteller und den Bedürfnissen des jeweiligen Publikums angepasst. So hält es auch Julien Chavaz: Rollen werden gestrichen, andere hinzugeschrieben. In einer multikulturellen Gesellschaft wie der unseren z. B. wundert sich niemand über einen Farbigen auf der Bühne, aber eine Fleischverkäuferin plötzlich im Rahmenlicht?? Julien Chavaz erfindet eine Rahmenhandlung, die in der Gegenwart spielt und durch die der Plot der Operette anders erzählt wird, nämlich als Theater auf dem Theater. In diesem Kontext erhält der Blick in die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts und die Sehnsucht nach alten Zeiten einen anderen Stellenwert. Boulevardsituationen und Situationskomik erhalten Raum. „Es geht zuerst darum, einen Riesenspaß zu haben und sich an den tollen musikalischen Nummern zu erfreuen, die fast wie in einer Revue aneinander gereiht sind.“, schildert der Regisseur sein Anliegen und ergänzt: „Das Publikum erwartet ein völlig anderer Stil als der eines Johann Strauss oder eines Jacques Offenbach. Jazzoperette wird die „Blume von Hawaii“ auch oft genannt. Die Musik ist unklassisch, unwienerisch und frech in der Instrumentierung. Saxophon, Schlagzeug und Banjo kommen zum Einsatz. Das musikalische Tempo ist hoch wie das der Handlung.“
Hier geht es zu den Spielterminen von "Die Blume von Hawaii" im Opernhaus, Premiere: 8. September
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
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