© Theater an der Angel
Herr Sammel und Fräulein Blume laden zum Fest
Die Vorstellung beginnt, wie man es zu Weihnachten gefühlt seit Urzeiten an der Zollstraße gewohnt ist: Petrus (Aki Rüther) sitzt am Harmonium. An der Seite liegen ein paar Pakete. Gleich müssen die Engel alias Ines Lacroix und Matthias Engel auftreten. Aber die kommen nicht. „Wir hatten in der gegenwärtigen Situation keine Lust auf blauen Himmel und Engel“, begründet Ines das andere Konzept. Dennoch begegnen den Besuchern auch diesmal bekannte Figuren, und zwar Karl Sammel und Anna Blume. Es ist das vierte Programm mit diesen Protagonisten. Wie häufig in Aufführungen der „Angler“ kommt der Abend nicht aus dem Nichts, sondern knüpft an vorige an, diesmal an eine Streiterei der Beiden im fiktiven Louvre über das Gemälde von Leonardo da Vinci „Anna selbdritt“ (2019). Im Streit trennten sie sich. Jetzt treffen Sammel und Anna erneut bei dem Bild zusammen, dieses Mal auf der Bühne in der Zollstraße, die eine großformatige Kopie des Meisterwerks schmückt. Und sie kommen ins Plaudern, heiter und liebeswürdig, witzig, ironisch und hintergründig, wie man es von ihnen kennt. Sie reden über die heilige Anna, deren Tochter Maria und das Jesuskind, über Weihnachten, über Gott und die Welt und ein bisschen auch über die aktuelle Lage. Sie erzählen Geschichten, aus eigenem Repertoire und die eine oder andere von Hans Christian Andersen. Auch Hans Dieter Hüsch kommt zu Wort. Selbstverständlich wird auch gesungen. Lautstarker Weihnachtstrubel ist die Sache der Angler nicht, sie wollen „rüberbringen, worum es Weihnachten geht, nämlich die Sehnsucht der Menschen nach Stille. Lasst uns friedlich sein und einander zuhören“, erklärt Matthi Engel. Darum kommt zum Schluss auch ein gefühlvolles Weihnachtslied zum Mitsingen.
© Conrad Engelhardt
Theater an der Angel
Zollstraße 19, 39114 Magdeburg
Kassenöffnungszeiten: Di 11.00 -19.00 außer an gesetzlichen Feiertagen
Moderate