© Conrad Engelhardt
Olo Bianco
Wenn Alexander Biess und Karsten Steinmetz ein neues Kunst- und Kulturfestival planen, steht zuerst das Motto. Nach Salomon, Romantik 2.0 und Mystique heißt es in diesem Jahr oLo biAnCo. Steinmetz übersetzt es mit: weißem Wissen. Seine weiteren Ausführungen klingen geradezu philosophisch. Thematisiert werde der Kontext von Kunst und Spiritualität. Seit es Kunst gibt – und die beginne spätestens mit der Höhlenmalerei – sei sie mit dem Glauben an eine höhere, übernatürliche und transzendente Dimension verknüpft gewesen. In der Neuzeit habe sich der Zusammenhang gelöst, Schöpfungsmythos und Spiritualität sei auf eine säkularisierte Art in die Terminologie der Kunstschaffenden eingeflossen. So beispielsweise „Kunst als Religion“ als Topos in der Romantik.Als Location hat Familie Gerold den alten Zuckerspeicher im Wissenschaftshafen zur Verfügung gestellt. Er wurde in den 1880er Jahren errichtet, anlässlich des damals innovativen Großbauprojektes Binnenhafen. „Die beiden großen, denkmalgeschützten Hallen eignen sich hervorragend für unser Festival“, sagt Biess. „Vor allem großformatige Arbeiten werden in der Kunstgalerie zu sehen sein. Zudem liegt in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt in der Performance-Kunst. Unsere Akteure kommen aus Magdeburg, Berlin, Italien, Frankreich, Kuba, Taiwan, Süd Korea und den USA.“ Und weil bereits das nächste kulturelle Großprojekt für 2015 auf dem Plan steht, wird olo biAnCo etwas kleiner ausfallen als die Events der letzten Jahre.Was die teilnehmenden Künstler aus dem Motto oLo biAnCo machen, darauf sind die beiden Akteure selbst gespannt. Als Blickfang werde der Bildhauer Peter Adler im Außenbereich eine kolossale Holzbüste aufstellen, verrät Alexander Biess. „Sie erinnert mich an die Steinbüsten der Maori auf den Osterinseln, deren Ursprung vermutlich spiritueller Natur ist.“
oLo biAnCo – Ausstellung und Performancefestival in 20 Episoden, Otto-Hahn-Straße, Nähe Elbe Office und VDTC, Vernissage am 4. Oktober um 16 Uhr, geöffnet jeweils Do., Fr. ab 18 Uhr und Sa., So. ab 12 Uhr, Details zum Programm unter www.kulturanker.de