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"Peter Grimes" inszeniert von Stephen Lawless
Benjamin Britten (1913–1976) zählt zu den wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Musik wird als eher konservativ bezeichnet. Das Magdeburger Theater zeigte 2013 eine viel beachtete Inszenierung seines „Sommernachtstraums“. Jetzt präsentiert das Musiktheater als letzte Hausproduktion der Ära Karen Stone Brittens erste Oper „Peter Grimes“. 1945 uraufgeführt, machte sie ihn schlagartig international bekannt. Britten stammt aus einem kleinen englischen Fischerstädtchen. „Peter Grimes“ spielt an der Küste. Es überrascht daher nicht, dass zu den Besonderheiten des Werks mehrere sinfonische Zwischenspiele gehören, die musikalisch die See als gewaltig, düster und bedrohlich schildern, aber auch eine Morgendämmerung und eine Mondnacht am Meer anklingen lassen. Die Figur des Peter Grimes und seiner Geschichte ist bedrückend: Er lebt in einem Fischerdorf, deren Einwohner ihm misstrauisch bis feindlich gegenüberstehen und ihn beschuldigen, einen Lehrjungen zu Tode gequält zu haben. Obwohl freigesprochen, bleibt der Verdacht und die Ablehnung. Nur der alte Kapitän Balsrode und die Witwe Ellen Orford stehen zu ihm und versuchen ihn zu integrieren. Als erneut ein junger Mann zu Tode kommt, eskaliert die Situation. Grimes bleibt kein Ausweg: Er sucht auf dem Meer den Tod. Dramaturg Thomas Schmidt-Ehrenberg schildert Grimes als einen innerlich zerrissenen Menschen, der zu Gewalt und Brutalität neigt, aber zugleich Träume hat, sich nach einer Familie sehnt und zur Gemeinschaft gehören möchte. „Ob er schuldig ist oder nicht, bleibt offen. Auch die die Missbrauchsthematik schwingt mit. Es ist die Intension des Komponisten, die Dinge expliziert in der Schwebe zu lassen.“ Die Inszenierung von Stephen Lawless folgt dieser Vorgabe. Am Pult steht GMD Anna Skryleva.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.