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Gemeinsam auf der Bühne: Hans-Günther Pölitz und Michael Günther
Die Zusammenarbeit der Zwickmühle mit den Kammerspielen Magdeburg tritt in eine neue Phase, eine die auf den ersten Blick befremdlich erscheint. Der Untertitel zum neuen Programm lautet: ein Olvenstedt-probiert‘s-Spin-off. Spin-off bedeutet, dass aus einer erfolgreichen Produktion eine Figur in eine andere als Akteur übernommen wird. In diesem Fall wird Achim Sommer, einer der spielbestimmenden Protagonisten aus „Olvenstedt probiert‘s“, im neuen Kabarettprogramm der Zwickmühle gemeinsam mit Hausherr Hans-Günther Pölitz auf der Bühne stehen. Michael Günther Bard stellt wie im Sommertheater der Kammerspiele Magdeburg den Achim dar, Pölitz ist ganz einfach Pölitz. Der Text des Abends stammt von Dirk Heidicke. Er bietet Ungewöhnliches: Das Publikum wird sozusagen Zeuge einer Begegnung und einer Probensituation: Der Kabarettist Hans- Günther Pölitz hat Achim Sommer eingeladen. Die Zuschauer erleben, wie Kabarett entsteht. Man redet, man ereifert sich über Laienspiel und Kabarett und Comedy. Man debattiert nebenbei politische Probleme in der Welt, im Land und der Stadt. Es gibt wunderbare Missverständnisse, Komik und Humor ständig inbegriffen. Im Gespräch beschreibt Günther Bard noch eine weitere Besonderheit des Abends: „Ich spiele immer den Achim. Pölitz ist immer Pölitz. Die Besucher können eine ungewohnte Seite an ihm entdecken. Sie erleben einen, der zweifelt, der verzweifelt, der zerrissen ist.“ Es ist kein gewöhnliches Kabarett. Die Zwickmühle bietet ein Schauspiel mit Kabarettcharakter und ein Kabarett mit Schauspielcharakter. Es ist der Versuch einer anderen Form, einer die in keine Schublade passt und auf besondere Weise unterhält.