© Ulrike Löhr
Wir stärken unsre Schwächen
Kabarett mit Hans-Günther Pölitz und Marion Bach
Die beiden kennen sich schon seit den Neunziger Jahren. Damals stand Michael Günther als King Lear auf der Bühne der Freien Kammerspiele und Hans-Günther Pölitz, mit der Zwickmühle damals im Haus ansässig, war in der Nachmittagsvorstellung. Seit dieser Begegnung haben sich die beiden kennen- und schätzen gelernt. „Ich habe viel Respekt vor ihm und finde gut, wie er sich mit seiner politisch spitzen Zunge über die Jahre gehalten hat“, sagt Günther.
Jetzt inszeniert der Schauspieler und Regisseur das nächste Programm des Kabarettduos Marion Bach und Pölitz. Kann das funktionieren? „Klar doch, weil Kabarett genau genommen Schauspiel ist, nur komprimierter.“ Gearbeitet wird am Tisch und am Text. „Aus dem Schleifen des Textes entsteht die Haltung und daraus entwickelt sich das minimalistische Spiel. Letzendlich ist es ein Annähern. Ich schaue dabei, wie man das Spielerische stärken kann“, bringt Günther dieses Miteinander auf den Punkt. Das solche Zusammenarbeit zwischen Freien Bühnen funktioniert, hat er schon mehrfach erlebt (u.a. mit dem preisgekrönten Stück „Enigma“). Und diese befruchtende Vernetzung zwischen der freien Kulturszene macht ihm offenbar Spaß.
Worum geht es thematisch? Na klar, um 30 Jahre Herbst 1989 und ob man das im Sommer davor bereits ahnen konnte, dass im November die Grenze offen sein würde. Da finden sich doch Parallelen zu heute.