© Matthias Piekacz
Sanierugsverein „Ravelin II“
„Hier ist nie ein scharfer Schuss gefallen“, erklärt Andi Witt und blickt von der massiv befestigten Doppelkaponniere über die Brücke hinüber zu den Kasematten. Halb versteckt zwischen Tangente und Bahngleisen liegen hier die Reste das Ravelin II im einstigen Westwall der preußischen Festung. Erst nach 1871 jenseits des neuen Hauptbahnhofs neu angelegt, wurde die Festungsanlagen bereits 1912 aufgegeben. Danach wurde die Wälle größtenteils abgetragen, um Platz für neue Stadtteile zu schaffen. Das Ravelin II jedoch blieb und wurde zeitweise als Lager und Notunterkunft genutzt, bis es dem Verfall und Vandalismus überlassen wurde.
2014 entschloss sich ein Grüppchen Enthusiasten, das historische Erbe erhalten zu wollen und gründeten den Sanierungsverein. Der ist heute auf 120 Mitglieder, jung und alt, angewachsen. Dank ihrer Aktivitäten hat sich das Ravelin II binnen zehn Jahren von der Graffiti übersäten Ruine zum schicken Denkmal verwandelt. Nach außen wird es aber nicht nur als militärhistorisches Festungswerk präsentiert, sondern mit Ausstellungen, Sommertheater, Musik und Festen mit neuem kulturellen Leben gefüllt. Trotzdem: „Viele Magdeburger kennen diese Festungsanlage bis heute nicht oder bestenfalls aus Kindheitserinnerungen“, resümiert Witt, „aber wenn sie einmal da sind, erleben wir immer wieder Begeisterung“. Zur Jubiläumsfeier dürfen sich Besucher auf Führungen durch die Anlage, historische Nachstellungen und mehr freuen. Musikalisch wird das Fest von Akkordeonist Martin Müller und Akaishi Daiko mit traditionellen japanischen Trommeln begleitet.
- Jubiläumsfeier des Sanierungsvereins „Ravelin 2“, am 17. August, um 11 Uhr, in der Maybachstraße
Festungsanlage Ravelin 2
Maybachstraße 8, 39104 Magdeburg
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Sa./So. 11.00 - 16.30 Uhr