© Stephen White
Alicia-Paz - South of the River
Mystisches zwischen Smartphone und Tablet, Identität als fluider Teil der Persönlichkeit und Stil als Collage von Sprachen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten. Die Werke von Alicia Paz sind daraus komponiert, aber damit noch nicht erklärt. So ist der Baum in ihren Bildern einerseits als Fortschreibung seiner Jahrtausende zurückreichenden Symbolik zu verstehen, aber in den Kontext der Gegenwart versetzt. Dazu gehört Geschichtliches, Alltägliches und Fiktionales, wobei sich eine Trennung eigentlich kaum vornehmen lässt, denn sie sind ebenso Teile der Persönlichkeit, von Identität.
Die Fülle der Details in den Gemälden erzeugt Interesse und Spannungen, weckt Assoziationen, lässt Bilder zu den Bildern entstehen. Die immer wiederkehrenden Tropfen könnten dafür eine Art Metapher sein, flüchtige Formen und zugleich fähig, sich in nahezu alles zu verwandeln. Oder sind es Elemente des Malens, des prozesshaften Werdens der Dinge und ihrer ebenso diskontinuierlichen Existenz? Dann wäre Farbe auch ein ‚Lebenssaft‘, in der Lage, jede Form und Gestalt annehmen zu können. Kunst hätte auf diese Weise auch etwas Magisches. Vielleicht bringt die 1967 geborene Künstlerin diese Saite aber auch nur wieder zum Klingen.
Ein weiteres Themenfeld für Alicia Paz ist die Kreativität und die darauf bezogene künstlerische Position. In ihren großen, dekorativen Cutouts spielt sie mit Elementen der Maskerade, ausgehend von der Idee, dass zu einem Künstler „viele Künstler“ gehören, solche aus der Geschichte „von denen man Kenntnisse und historisches Gepäck“ quasi geerbt hat, „diejenigen der Gegenwart, jene, die man gern sein würde, die, die man hasst oder solche aus anderen Kulturen und Ländern“. Der Künstler ist somit nicht nur der Schöpfer des Dargestellten, sondern ebenso Darsteller und Inhalt.
Für ihre Ausstellung in Magdeburg kommen die Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Frankreich, Großbritannien und der Schweiz. Zum ersten Mal ist die in London lebende Künstlerin damit in Deutschland zu sehen. Es ist eine Gelegenheit, durch ihren „Garten der Torheiten“ zu schlendern, sich von ihm inspirieren oder sogar verzaubern zu lassen.
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6, 39104 Magdeburg
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Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So und feiertags10-18 Uhr, Mo und am 24.12., 25.12., 31.12. geschlossen, an den übrigen Feiertagen 10-18 Uhr