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Japanische Esskultur
Die japanische Esskultur entstand im 10. Jahrhundert unter Einflüssen der altchinesischen Philosophie „Negativ-Positiv-Fünf-Elemente-Theorie“, entwickelte sich unter natürlichen sowie gesellschaftlichen Bedingungen weiter und vollendete ihre Gestalt in der Edo-Epoche (1603 – 1868).
Eine außerordentlich wichtige Sache in der japanischen Esskultur ist die Saisonalität. Darüber hinaus gehören feine, sinngemäße Schneidetechnik von Rohmaterialien und Ästhetik bei Darreichung von Speisen auch zu den traditionellen Kochkünsten. Bei der letzten spielen in Form, Material und Farbe unterschiedliche Essgeschirre eine wichtige Rolle. Auf Genießer-Seite ist ein anständiges Tischmanieren erforderlich. Was typisch japanischen Geschmack anbetrifft ist Umami der wichtigste Grundgeschmack. Er ist unter anderen in Dashi (Absud von getrockneten Shiitake-Pilz, Bonito und Riementang) enthalten. Neben dem Dashi sind Miso (Sojabohnenpastete), Sojasoße und Mirin (gesüßter Sake) auch typisch japanische Gewürze, die mittels Kōji (einer Art Hefe) fermentierte Nahrung sind. Seit dem Ende der Edo-Periode wurde die japanische Esskultur durch Einflüsse diverser, fremder Esskulturen immer vielfältiger. Im vorliegenden Vortrag werden verschiedene, volkstümliche Speisen präsentiert. Darüber hinaus werden Bentō-Kultur (Lunch-Box-Kultur) sowie Verzehr von giftigem Kugelfisch vorgestellt.
Die japanische, traditionelle Esskultur wurde im Jahr 2013 als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen. Einer der Gründe dafür war Hochschätzung der Natur in der japanischen Esskultur.