1 von 4
© Matthias Piekacz
Feuriger Liebling aller: Drache Fangdorn
2 von 4
© Matthias Piekacz
Mystisch schöne Stelzenwesen
3 von 4
© Matthias Piekacz
Bunte Verkleidungen beim Spectaculum
4 von 4
© Matthias Piekacz
Mittelalterlicher Mampf – und Met natürlich!
Es war einmal ein kleiner Mittelaltermarkt in Magdeburg. Zu Pfingsten 2003 und zum zehnten Jubiläum der Straße der Romanik öffnete er seine Tore zum ersten Spectaculum Magdeburgense. Mit 25 Ständen im Hof der Festung Mark begann die Geschichte mit stolzen Rittern, fahrendem Volk und wilder Spielmannskunst. Das Fest wuchs und wurde größer, es veränderte sich und blieb sich doch treu. Im Jahr 2023 feiert es den 20. Geburtstag. Der Weg zu diesem Jubiläum stellte die Macher der KulturSzeneMagdeburg e.V. vor viele Hürden. Wetterkapriolen machten der Open-Air-Veranstaltung immer wieder zu schaffen. Im Jahr 2007 brachen Diebe in das Veranstaltungsbüro ein, stahlen Wechselgeld und verwüsteten die Räume. 2018 betrauerte das Team den Verlust von Mitinitiator Andreas Radespiel. Corona ließ 2020 die Veranstaltung pausieren. Die Nachwirkungen sind bis heute spürbar. Einige Künstler und Händler haben ihren Beruf aufgegeben. Die größte Zäsur erlebte das Spektakel durch seinen Umzug vom Hohepfortewall in den Glacis-Park und die Festungsanlage Ravelin 2. Hier war mehr Platz, mehr Grün, mehr Möglichkeiten. „Das war 2015 und im Nachhinein ein Glücksfall“, sagt Hauptorganisator Mirko Stage. Damals habe es große Sorgen gegeben, ob das Fest an einem neuen Ort angenommen wird. Die Fans – und viele neue – sind dem Spektakel treu geblieben und folgten nach Stadtfeld. Das bot der Veranstaltung eine zukunftsfähige Lösung. Nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit mit dem Fachgruppe Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. und dem Sanierungsverein Ravelin 2 e.V. Eine Kooperation auf Augenhöhe, wie die Macher betonen. Seit 2018 findet das Spektakel gemeinsam mit den Magdeburger Festungstagen statt und schlägt die Brücke vom Mittelalter in die Barock- und Kaiserzeit. So begegnen die Besucher nicht nur Gauklern, Spielleuten und Rittern, sie treffen auch auf preußische Soldaten oder barocke Hofdamen. Jedes Jahr kommen seitdem 15.000 bis 20.000 Besucher während des Pfingstwochenendes. Kinder haben freien Eintritt.
Die 20. Auflage lässt die Organisatoren ein positives Resümee ziehen und zugleich ein Programm bewusst auch mit neuen Künstlern bieten. Ein Blick nach vorn statt nur zurück. „Wir sind die besucherstärkste und langjährigste Veranstaltung in Magdeburg, die von einem gemeinnützigen Verein realisiert wird. Dies ist nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Freiwilliger möglich“, so Stage. Dankbar ist der Verein dabei auch den Ämtern und der Feuerwehr für die kollegiale Zusammenarbeit. Im Jahresplan der Künstler und Mitwirkenden aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus hat die Veranstaltung mittlerweile einen festen Platz. Gleichzeitig war das Spektakel Keimzeile für Magdeburger Artisten und Künstlergruppen, die heute deutschlandweit etabliert sind. Wenn das 20. Spectaculum Magdeburgense am 26. Mai beginnt, geschieht dies wie schon 2003 durch Herold Olivarius von der Taube, der auch einzelne Programmpunkte mitentwickelt. Das Fest soll eine Veranstaltung aus und für Magdeburg bleiben. Das ist den Machern wichtig. Nicht als der kleine Mittelaltermarkt von einst, sondern als Tourismus- und Wirtschaftsfaktor mit lokalen und regionalen Akteuren der Veranstaltungswirtschaft. Im grünen Glacis-Park wird zum runden Jubiläum ein buntes Programm mit Gaukelei und Feuerspiel, Drachenshow mit „Fangdorn“ und Ritterkampf, Spielmannskunst und großem Markttreiben geboten. Mehr als 80 historische Handels- und Handwerksstände sowie die großen Zeltlager der Ritter, Germanen und Wikinger lassen die Gäste in die Welt des Mittelalters eintauchen. Mit Corvus Corax kommen am Freitag als besonderen Höhepunkt die Könige der Spielleute mit treibenden Rhythmen, althergebrachten Melodien und dem Klang alter Zeiten auf die Bühne. Durch seine pure Spielfreude wird auch das Trio Ganaim – Pínto von Frohsinn, (ehemals Versengold), Saskia Maria (Schandmaul) und Carlo – die Fans des Celtic Folks (Sa–Mo) begeistern. Außerdem sorgen an allen Tagen Anushka, Piro Zores sowie Flo der Spielmann für musikalische Kurzweil. Erstmals dabei ist Magier Kalibo mit verblüffenden Zauberkünsten sowie zahlreiche weitere Mitwirkende. In und an der Festungsanlage Ravelin 2 wird die Magdeburger Festungsgeschichte und die Barockzeit zum Leben erweckt. Höhepunkt sind die Vorstellungen zur „Magdeburger Hochzeit“
Festungsanlage Ravelin 2
Maybachstraße 8, 39104 Magdeburg
Bitte aktivieren Sie JavaScript.
Sa./So. 11.00 - 16.30 Uhr