© Paul Kaminski
Werk von Kaminski
Ein Werk von Paul Kaminski aus Leipzig
Der Mann sieht die Welt mit anderen Augen. Da formt er gelbe Kerzen eines Kandelabers zum McDonalds-Logo um (Lost Romance), montiert menschliche Zähne auf eine Kettensäge (Dental) oder lässt das Megaphon am Beilgriff zum Schädelspalter werden. Der Linzer Toni Spyra transformiert urbane Gegenstände und kreiert so neue Sichtweisen und Welten. Seine skurrile Konzeptkunst lässt sich erstaunlich vielseitig deuten und bietet reichlich Anlass für das Erkennen aktueller, gesellschaftlicher Fragestellungen. Spyra ist einer von insgesamt 21 Galerien und freie Künstlern, die an der erstmals veranstalteten Kunstmesse KUNST/MITTE teilnehmen. Neben bekannten Künstlern aus Sachsen-Anhalt wie Max Grimm, Jochen P. Heite, Patricia Kranz oder die HO-Galerie sind es auswärtige Künstler wie Spyra, die Produzentengalerie 4h-art (Hannover), Paul Kaminski (Leipzig) oder das Mittweidaer Künstlerpaar duarte-artists (Mittweida) die diese Messe zur künstlerischen Horizonterweiterung machen. Dabei ist der Versuch, eine Kunstmesse für Magdeburg zu etablieren, „primär ein kleines Wagnis. Vielleicht besonders hier in der Region“, so Volker Kiehn, Bildhauer und im Organisationsteam verantwortlich für die Betreuung der Galerien und Künstler. Standort ist auch nicht etwa die Stadtmitte, sondern das ehemalige Pumpenhaus im H2O Turmpark am Salbker Wasserturm. Echt „jwd“ also. Aber die Organisatoren sehen das eher als Chance. Neben der eigentlichen Präsentation und dem Verkauf ausgestellter Exponate steht der aktive Dialog mit dem Publikum im Mittelpunkt der Messe. Ergänzt wird der „Messebetrieb“ durch eine Reihe von interdisziplinären Programmpunkten, darunter Livekunst-/Musikperformances und tägliche Führungen durch die Messe. So birgt die KUNST/MITTE in sich, jener anspruchsvolle, künstlerische Farbklecks zu werden, der Magdeburg auf dem Weg zum Kulturaushängeschild des Landes noch gefehlt hat.
KUNST/MITTE, Kunstmesse in Mitteldeutschland, 10.-13. September, Salbker Wasserturm, www.kunst-mitte.com
© Turmpark