© Wark
Kultur in den Höfen
Im offenen Turmgewölbe der Westerhüsener Kirche wird musiziert
Einmal im Jahr ist der Stadtteil Westerhüsen auf den Beinen. Anders als andere Stadtteilfeste aber verteilt sich hier alles über zwölf elbnahe ehemalige Wehrbauernhöfe nahe der Gierfähre. Draußen und drinnen wird ab dem Frühabend musiziert, rezitiert und ausgestellt. Machte dieses „Kultur in den Höfen“ 2016 noch eine schöpferische Pause, ist es jetzt mit prallvollem Veranstaltungsplan zurück.
Zwei Acts sollen hier besondere Erwähnung finden. Ein Leckerbissen ist das Drum & Bass und Jazz-Projekt Triamorphin aus Magdeburg mit Carsten Wolf (Bass), Georg Matzel (Trompete) und Marcus Boigk (Schlagzeug). Mit dabei ist das neue Bandmitglied Sarah Katz, zuständig für den Synth-/Sample-Bereich. Ihr umfassender Sound breitet sich aus wie glückliche Entschlossenheit. Kraftvolle, facettenreiche Klänge und Rhythmik kulminieren in einem Mix aus instrumentalem Progressive Rock, Dubstep und Ambient Space Jazz. Dazu wechseln sich schleifenartige Soundscapes aus Trompete mit den verflochtenen Strukturen von kunstfertigem Bass und kreativem Schlagzeugspiel ab. Die bisweilen verwinkelten Melodien werden von starken elektronischen Akzenten durchsetzt.Kunstvoll anders sind die Metallskulpturen von Pawel Thanasis Lickas aka MUTAKA Kunstkollektiv mit Till Kasparr. Metallschrott wird in seinem Kopf durch Sci-Fi und Fantasy-Kultur inspiriert und zu Bildern transformiert. So entstehen Skulpturen, Feuerkörbe und Gebrauchsgegenstände. Lickas scheint sich das Ziel gesetzt zu haben, Metall zum Leben zu erwecken. Einem kalten Werkstoff haucht er mittels künstlerischer Kraft Leben ein; er modelliert, schmiedet oder treibt seine Skulpturen und Figuren in unterschiedliche Größen. Und manche Werke können regelrecht Angst einflößen, wenn sie in der Dunkelheit mit Feuer gefüllt sind.
Gierfähre Westerhüsen
Kieler Straße, 39122 Magdeburg
Di bis So 10 bis 18 Uhr (Mittagspause von 12:30 - 13 Uhr) Ruhetag: Montag