© Niklas Stolze
Fröhlich mittendurch: Iron Race
Es beginnt mit einem harten Anstieg. Aus den Wiesen des Elbauenparks geht‘s hinauf aufs Dach der Deponie. Aber das ist erst der Anfang einer kleinen Tortour: Auf der folgenden 8-Kilometer-Schleife durch den Biederitzer Busch warten auf die Teilnehmer des Iron Race viel Schlamm & Wasser, jede Menge künstliche und natürliche Hindernisse wie Reifencontainer, Schlammlöcher, Kriech- und Hangelstrecken, Rutschpisten oder der „Feuersprung“.
Der Urvater aller dieser modernen Querfeld-
ein-Hindernisrennen für harte Jungs (und längst auch Mädchen) ist wohl das Tough Guy Race, das schon in den frühen 1990er Jahren veranstaltet wurde. Zum echten Trend wurden solche Schlammschlachten aber erst nach 2010, Rennserien wie das „Tough Mudder“ in den USA, der Strongman Run oder das Spartan Race ziehen seither immer größere Teilnehmerfelder an.
Was treibt Menschen dazu, sich bewusst diesen Unbilden auszusetzen, in Matschtümpel zu springen und durchs Gelände zu robben? Es ist offenbar das Archaische, die ungeschminkte Auseinandersetzung mit der Natur, die da lockt – quasi als Gegenentwurf zu einer immer virtueller, bequemer und überversicherter werdenden westlichen Gesellschaft. Am Start stehen durchtrainierte Ausdauersportler ebenso wie echte „Couchpotaoes“ – denn was zählt, ist vor allem der Wille, durchzukommen.
Das erste Rennen in unserer Region war 2018 die „Matschwolke“ in Parchen, die im Sommer zum fünften Mal veranstaltet wurde. Seit fünf Jahren mischt auch die Hallenser Agentur Sportwelt in diesem Markt mit. Nach dem ersten Rennen in Halle kam das in Blankenburg dazu, im letzten Herbst Magdeburg. Beim ersten Iron Race im Elbauenpark waren 600 Teilnehmer dabei. Das ist viel mehr als jeder durchschnittliche Volkssportlauf zusammenbringt. Bei der zweiten Auflage werden ein paar neue Hindernisse hinzukommen, „aber die bleiben bis zum Wettkampftag Überraschung“, orakelt Veranstalter Torsten Kautzsch.
© Werner Klapper