© Engelhardt
Einst standen hier Plattenbauten, aber die wurden vor gut 20 Jahren abgerissen. Zurück blieben Brachflächen beidseits von Haldensleber und Umfassungsstraße. Eine dieser Brachflächen der Neuen Neustadt wird in diesem Sommer reurbanisiert. Wie so etwas funktionieren kann, zeigt der nur 150 Meter entfernte Interkulturelle Garten. Das Projekt „Moritz4all“ wird dabei vom Moritzhof organisiert. Es ist auf drei Sommer angelegt und soll die Wiesenbrache unter dem Titel „Das Polidrom“ zu einem Ort der Begegnung entwickeln. Dazu hat der Moritzhof internationale Künstler eingeladen, gemeinsam mit lokalen Initiativen und den Bewohnern des Kiezes deren Visionen baulich umzusetzen. Zu ihnen gehört die ZIP-Group: Vasily und Stepan Subbotin, die bereits in Krasnodar öffentliche Plätze durch temporäre Bauten aus Alltagsmaterialien zu Begegnungsorten transfomierten. Sie haben bereits Anfang Juni eine erste Kartographie des Platzes vorgenommen. Im Rahmen einer MUTopischen KindertagsAktion, zu der sich eine große Zahl Kinder aus den umliegenden Blöcken einfand, wurden die Wünsche der Teilnehmer auf Pappschildern visualisiert und auf der Brache eingepflockt. Mit Rucksäcken, aus denen „Eine Meile Seil” quoll, konnte man sich zwischen den Punkten bewegen.
Seit Juli finden im Polidrom Filmvorführungen und andere Events statt. Im August lockt die dreitägige Kunst- und Bauaktion „Polidrom in the making“, bei der das Kollektiv Plus X, die ZIP group und Rena Rädle & Vladan Jeremić mitwirken und die in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Magdeburg stattfindet. Neben der eigentlichen Bauaktion gibt es noch eine Film-Doku über eine Gruppe Romas in Berlin, der renommierte Fotograf und Roma Nino Nihad Pušija zeigt Fotos von seinen Recherchereisen, und es gibt einen musikalischen Grillabend, zu dem jeder seine Lieblingsmusik mitbringen soll.