Plastiktüten sind das sichtbare Zeichen unserer vom Überfluss gezeichneten Konsumkultur. Nach einmaligem Gebrauch landen sie in aller Regel im Müll. Was für eine Verschwendung. Genau daran hat sich Patricia Kranz gestoßen und verarbeitet die abgelegten Tüten zu Kunstobjekten. Ihre Arbeitsweise begreift sie sowohl als malerische wie auch als bildhauerische. Durch Zerschneiden, Knäulen, Erhitzen oder Falten bricht sie die glatte Oberfläche der Tüten auf und lässt aus ihnen farbige, biomorph anmutende Objekte wachsen. Eine Objektform sind die „Tassels“, zu deutsch Quaste. Sie entstehen durch eine abgewandelte Handarbeitstechnik, mithilfe derer sie den kompakten, plastischen Objekten ihre plüschartige grellbunte Oberfläche verleiht.
Ganz anders dagegen die gewebeartigen Struktur ihrer „Netzwerke“, die sich Rankpflanzen oder Spinnenweben gleich strukturieren. Ihre aktuellsten Werkgruppe ist das „Herbarium“: die geschnittenen Tüten werden bunt gemischt unter Glas gepresst und entfalten hierbei sowohl malerische, als auch grafische Qualitäten.
Durch das Neuarrangement und Übereinanderlagern der bemalten Tüten werden diese verfremdet und zu subtilen, zum Teil poetisch anmutenden Kompositionen verdichtet.
Patricia Kranz, Trash Vernissage 7. Februar, 19.00 Uhr, Galerie Himmelreich