© Stefan Haberkorn
So bunt, wie seit 100 Jahren nicht mehr: Das Rathaus bei „Magdeburg in Light“
Das Rathaus farblich in Szene zu setzen, das hatten wir schon einmal. Ziemlich genau 100 Jahre ist es her, dass der 1921 ins Amt gekommene Stadtbaurat Bruno Taut ein „Frühlicht“ der Moderne anzündete. Unter dem Titel „Regenbogen“ veröffentlichte er erst seinen Aufruf zum farbigen Bauen und sorgte in der Folge als führender Kopf der Kampagne „Buntes Magdeburg“ für Furore, indem quer durch die Stadt mehr als 80 Hausfassaden, allen voran die des Rathauses, bunt bemalt wurden.
Ein Jahrhundert später ist Stefan Haberkorn auf seinen Spuren. Die von seinem Magdeburger 3D-Unternehmen „Visual Impression“ entwickelten virtuellen Bildwelten, die per lichtstarken Beamern auf die Fassaden von Häusern projiziert werden, konnten die Magdeburger bereits zweimal – 2020 und 2021 – auf sehr spektakuläre Weise auf der Turmfassade des Doms erleben. Nun ist Haberkorn umgezogen und setzt das Rathaus in Szene, zeigt es uns im wahrsten Wortsinn in ganz neuem Licht. Dabei kommen grafische 3D-Technologien, klassische 3D Animation, Fluid Simulationen und ultrarealistische physikalische Simulationen zum Einsatz, mit deren Hilfe die Rathausfassade scheinbar bewegt wird. Dabei spielt er gern mit Musik, abstrakten Elementen und Effekten. Und rein geschichtlich spannt er sicher wieder den Bogen von der frühen Kaufmannsstadt des 12. Jahrhunderts bis zur Intel-City des 21. Jahrhundert. Ganz sicher wird dabei auch das „Rote Rathaus“ von Bruno Taut eine Rolle spielen.