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© Cristina Marx
Das Inside Colours Trio
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© Zentralrat der Juden
Masha The Rich Man
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©Käthe Loewenthal e. V.
Käthe Loewenthal: Atelier 1934
In diesem Oktober jährte sich der antisemitische Anschlag von Halle zum fünften Mal. Am 09. Oktober 2019 versuchte ein bewaffneter Mann am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, in eine Hallenser Synagoge einzudringen. Er scheiterte, verletzte und tötete danach allerdings mehrere Menschen. Am 7. Oktober war außerdem der Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel. Und im gleichen Zeitraum verschwanden in Zeitz alle Stolpersteine spurlos. Der Staatsschutz vermutet einen antisemitischen Hintergrund. Diese Ereignisse zeigen, Sachsen-Anhalt ist nicht frei von antisemitischem Gedankengut, im Gegenteil sind Angriffe auf Jüdinnen und Juden allgegenwärtig. Doch dass innerhalb kürzester Zeit 50.000 € für den Ersatz der Zeitzer Stolpersteine gespendet worden zeigt: große Teile unsere Gesellschaft stemmen sich gegen diese Tendenzen. Auch bei den „Tagen der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburg“ wird dieses Aufbegehren sichtbar. Sie sind Ort der Begegnung und des Gedenkens auf der einen Seite und geben andererseits tiefe Einblicke in jüdisches Leben. Das Programm ist geprägt von Vorträgen und Podiumsdiskussionen, sowie einer Ausstellung, Musik und Schauspiel.
Mit der jährlichen Verleihung des Hermann-Spier-Preises werden traditionell die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte in Magdeburg eröffnet. Ausgezeichnet wird 2024 die Schul-AG „Stolpersteine“ der Betriebsberufsschule Dr. Otto Schlein für ihr großes Engagement. Die musikalische Umrahmung der Eröffnung durch Opernsängerin Noa Danon stimmt auf die kommenden Konzerte ein. Da wäre zum Beispiel die jüdisch-ukrainische Singer-Songwriterin „Masha The Rich Man“, welche in ihrem Folk-Pop eine heilere Welt herbeisingt und -sehnt. Den impressionistischen Jazz des „Inside Colours Trios“ kennt man bereits aus dem Forum Gestaltung. Nun bereichern sie mit ihrer Intensität der leisen Töne das Programm der Kulturtage.
„Hisbollah und Hamas: Woher kommt ihr Judenhass?“ Vorträge wie dieser sollen Raum für Begegnung und Diskurs schaffen. Gleiches gilt für die Veranstaltung „Frag den Rabbiner“. Dabei stellen sich Daniel Fabian und Zsolt Balla einer Fragerunde zum Thema jüdisches Leben.
Drei typische Schicksale jüdischer Deutscher: ein Suizid, der Tod im KZ und das Überleben im Versteck. Die Ausstellung „Die drei Schwestern Loewenthal“ zeigt Malerei, Pastelle, Fotografien dieser Frauen bis in die frühen 1940er hinein.
Alle Veranstaltungen im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte.
Forum Gestaltung
Brandenburger Straße 9-10, 39104 Magdeburg
Ausstellungen: Mi bis So, 14 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungen