Magdeburg in den Jahren nach der Wende – da war alles in Bewegung, Neuorientierung auf allen Gebieten. Auch in der Gastronomie. Neue Leute mit Mut und Ideen waren gefragt. Aus zwei Hinterhofwohnungen an der Olvenstedter, eine davon seine eigene, hatte der damals 25-jährige Birger Kriegenburg das „Canapé“ gebaut. Die Nutzungsänderung bekam er übrigens nur wegen einer bestätigten „Umbewohnbarkeit der Räume infolge Feuchtigkeit“! So war das in den Nachwendejahren. Eigentlich sollte es nur ein Tagescafé werden für den An- und Verkauf seiner Mutter nebenan, aber dann entwickelte sich das Lokal – Unterzeile: „Café, Kneipe, Kunst“ mit dem wild begrünten Hof zum wichtigen Ort der Begegnung einer neuen Künstlerszene.
Vieles hat sich seither geändert. Seit 2002 wird das Lokal von Julia Fischbach geführt, 2007 musste man wegen der Komplettsanierung des Hauses an die Große Diesdorfer Straße umziehen. Aber dort ist man längst angekommen, ist die Kneipe im lauschigen kleinen Park bis heute eine Anlaufadresse gleich für mehrere Generationen.
Das Jubiläum wäre eigentlich am 8. März gewesen, aber nun ja, es musste halt verschoben werden. Nun wird gleich doppelt gefeiert: „Zweimal die Fünfzehn – fünfzehn Jahre Olvenstedter Straße und 15 Jahre an der Großen Diesdorfer“, bringt es Fischbach auf den Punkt. Na dann mal los.
Conrad Engelhardt
Café Canapé
Große Diesdorfer Str. 60, 39110 Magdeburg
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Mo-Fr ab 16 Uhr, Sa/So ab 17 Uhr