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Shin Godzilla
Rechnet man die amerikanischen Adaptionen mit dazu, umfasst alleine das Godzilla-Filmfranchise 31 Filme. In den letzten zwei Dekaden hat es allerdings kein japanisches Riesenmonster (Kaiju) mehr, hierzulande auf die Leinwand geschafft. Die war den millionenschweren Blockbustern aus Hollywood vorbehalten. Ironisch und traurig zugleich, wenn man bedenkt, dass Filme wie „Pacific Rim“ ihre Wurzeln tief in der japanischen Filmkultur haben.
Nach dem Erfolg des amerikanischen „Godzilla“ von Gareth Edwards, beschloss Rechteinhaber Toho, den „König der Monster“ ein weiteres Mal in Japan aufleben zu lassen – und zwar in einer Version die am Computer entstanden ist, aber den Charme der ursprünglichen Filme mitbringt. „Shin Godzilla“, von Anime-Regisseur Hideaki Anno, ist stark inspiriert von der Fukushima-Katastrophe und schweren Katastrophen der jüngeren japanischen Geschichte. Und so politisch gibt sich der Film auch. Mit TV-Statements, Forschung und einem Alltag in Angst vor der nuklearen Bedrohung. Das Monster selbst ist anfänglich ein träger Klumpen, der im Verlauf der Handlung zu der Kreatur heranwächst, die man als Godzilla kennt. Obgleich diese Interpretation der Kreatur die mit Abstand grässlichste ist. Ein ständig mutierender Moloch, mit starren Knopfaugen, wuchernden Zähnen und radioaktivem Hitzestrahl. Vorbei ist die Zeit, in der Godzilla mit kindlicher Naivität die Erde vor außerirdischen Invasoren schützte. Er ist nicht mehr oder weniger, als eine weitere Katastrophe, die es zu bekämpfen gilt.Dieser vergleichsweise nüchtern Ansatz gereichte auch vor der Jury des 40. Japanischen Filmpreises zum Sieg. Und zwar in sieben Kategorien, darunter (natürlich) die Königsdisziplin: Bester Film. Fans des japanischen Monsterfilms sollten deshalb einen Termin wahrnehmen, wenn der König sich die Ehre gibt.
Shin Godzilla, CinemaxX am 3.+5. Mai, CinéStar am 3.+4. Mai, www.das-monster-kommt.de