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Über toxische Weiblichkeit und Powerfrauen: Sophia Fritz
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Cover: Sophia Fritz - Toxische Weiblichkeit
Ob in den sozialen Medien oder in Alltagsgesprächen – „toxisch“ zählt zu den Trendwörtern der letzten Jahre. Dabei können Personen, Beziehungen, Arbeitsverhältnisse, aber auch Männlichkeit toxisch sein. Dass aber auch Weiblichkeit toxisch sein kann und wie wichtig es ist, sie zu erkennen, beschreibt die Autorin Sophia Fritz in ihrem Buch „Toxische Weiblichkeit“. Denn auch Frauen weisen Verhaltensweisen auf, die vor allem ihnen selbst schaden können. Wenn man lächelt, obwohl man eigentlich streiten möchte. Wenn man sich für Feminismus einsetzt, aber anderen Frauen nicht vertraut und instinktiv nach ihren Fehlern und Schwächen sucht. Laut Fritz spielen sich toxische Beziehungen nicht auf Augenhöhe ab, wobei sich eine Person über oder unter eine andere Person stellt. Bei der toxischen Weiblichkeit würden sich Frauen tendenziell eher unterordnen und in eine aufopferungsvolle Rolle begeben, um im patriarchalen Gesellschaftssystem zu bestehen. Ihre Erkenntnisse beruhen auf eigenen Erfahrungen, unzähligen Gesprächen mit Müttern, Freunden und Kollegen, aber aus Interviews mit Experten aus der Psychotherapie und Pädagogik. In ihrem Essay hinterfragt sie selbstkritisch ihre Verhaltensweisen als „Bitch“, „Powerfrau“, und selbsternannte „People Pleaserin“, die zu manipulativen Handlungen führten, um eigene Wünsche und Vorstellungen durchzusetzen. Dabei erzählt sie vom Aufwachsen mit der Bravo und amerikanischen Coming-of-Age-Filmen, von der ersten Beziehung und wie sich vieles falsch anfühlte. Schonungslos ehrlich gesteht sie sich selbst Fehler ein und gibt gleichzeitig Denkanstöße, das eigene Handeln zu hinterfragen und der Sozialisierung entgegenzuwirken. Fritz plädiert vor allem für Eigenverantwortlichkeit und einen konstruktiven, offenen Austausch auf Augenhöhe, der auf Verständigung statt Beschämung setzt.
Literaturhaus
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg
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