© Börres/Weiffenbach
Die Stimmen einer ganzen Generation: Grit Lemke
In den siebziger Jahren lebte sie mit ihren Eltern in Hoyerswerda, eine DDR-Musterstadt, gestampft aus dem Heideboden. Die Autorin und Regisseurin Grit Lemke hat schon in ihrem Film „Gundermanns Revier“ einen tiefen Einblick in das Leben ihrer Heimatstadt geworfen. Jetzt vereint sie in ihrem Roman „Kinder von Hoy“ die Stimmen einer ganzen Generation, die den Niedergang der Stadt miterlebten. Lemke schafft es, leicht und humorvoll vom Lebensgefühl der Jugendlichen zu erzählen, die eine ganz eigene Kultur- und Kunstszene entwickeln, während ihre Eltern im Drei-Schicht-System arbeiten. Doch nach der Wiedervereinigung wendet sich das Blatt: Tagebaue werden geschlossen, Kraftwerke und Gasanlagen abgebaut und der Rassismus gegenüber den Vertragsarbeitern wächst. Im September 1991 kommt es zu massiven Ausschreitungen und die Stadtgesellschaft wird mit linken und rechten Ideologien konfrontiert. Doch wie geht man damit um, wenn sich ehemalige Klassenkameraden plötzlich in unterschiedlichen Gruppierungen wiederfinden und es auf einmal wichtig ist, wer weiße oder rote Schnürsenkel trägt?
Zur Lesung von Grit Lemke „Kinder von Hoy. Freiheit, Glück und Terror“
© Engelhardt
Schauspielhaus/Theater Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg
Theaterkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn