© Christian Amouzou
Spricht offen über Rassismus: Samuel Meffire
Sein Vater wurde in den 1960er Jahren mit dem Versprechen einer guten Ausbildung von Kamerun nach Sachsen gelockt. Doch er hätte niemals damit gerechnet, dass das unerreichbare Märchenland namens Europa zu seinem Verhängnis wird. Was seinem Vater zugestoßen ist und wie seine Kindheit und Jugend dadurch beeinflusst wurde, erzählt Samuel Meffire in seinem Buch „Ich, ein Sachse“. Meffire wuchs als Afrodeutscher bei seiner Mutter in der DDR auf. Seinen Vater, der kurz vor seiner Geburt gestorben ist, hat er nie kennengelernt, während seine Mutter ihre Sorgen im Alkohol ertränkt. Im Rückblick auf sein bisheriges Leben berichtet er von seinen ersten Erfahrungen mit Rassismus, der sich verstärkenden Gewalt von Neonazis nach der Wiedervereinigung und der Ohnmacht, die er verspürt, dagegen vorzugehen. So entscheidet er sich, allen Widrigkeiten zum Trotz, Polizist zu werden. Als erster afrodeutscher Polizist bekommt er mediale Aufmerksamkeit und lässt sich mit Politikern ablichten. Doch irgendwann stürzt er selbst in die Kriminalität ab und sucht in Afrika Zuflucht, wo er aufgrund seiner helleren Hautfarbe erneute Ausgrenzung erlebt. In seinem Buch gewährt Meffire einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, erzählt schonungslos offen und unterhaltsam von seiner Tour de Force über mehrere Kontinente, aber auch von dem oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte.
Mehr zur Lesung von Samuel Meffire und seinem Buch „Ich, ein Sachse“ gibt's hier
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